Kommunalwahl 2020 Hanno von Raußendorf (Die Linke) will Vorfahrt für ÖPNV, Rad und Fußgänger

Bonn · Hanno von Raußendorf, Spitzenkandidat der Partei Die Linken im Stadtbezirk, möchte sich für mehr Bäume einsetzen.

 Hanno von Raußendorf.

Hanno von Raußendorf.

Foto: Hanno Raußendorf

■ Der Kandidat

Hanno von Raußendorf wurde 1962 geboren. Er ist Volljurist und Vater zweier erwachsener Söhnen, die er alleine erzogen hat. Er lebt seit mehr als 20 Jahren in Endenich. Seine Kindheit und Jugendjahre hat er überwiegend im Ausland verbracht, weshalb er sich nach seinem deutsch-französischen Abitur am Friedrich-Ebert-Gymnasium sehr bewusst dafür entschied, für sein Studium in Bonn zu bleiben, weil er in Bonn Wurzeln schlagen wollte.

Schon als junger Erwachsener engagierte Raußendorf sich politisch. Er war in der Anti-Atom-Bewegung und in der Friedensbewegung aktiv. Dieses politische Interesse habe ihn von der SPD über die PDS schließlich in die Linkspartei geführt. Sechs Jahre lang war er Vorsitzender der Linken in Bonn und gehört aktuell dem Landesvorstand an. Seit fünf Jahren ist er Mitglied der Bezirksvertretung Bonn und noch länger als Sachkundiger Bürger im Umweltausschuss. Er arbeitet für eine Europaabgeordnete der Linken.

■ Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?

Immer mehr Menschen sollen in Bonn zwar arbeiten, leben können sie hier aber oft nicht mehr. Schuld sind explodierende Mieten und der chronische Mangel an Sozialwohnungen. Städtische Grundstücke müssen deshalb konsequent an die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt (Vebowag) gegeben werden, damit sie bezahlbare Wohnungen bauen kann. Die fortschreitende Gentrifizierung vieler Stadtteile muss aufgehalten werden – damit Bonn wieder lebenswert für alle seine Einwohnerinnen und Einwohner wird.

■ Welches sind die drei dringlichsten Themen in Bonn in der kommenden Wahlperiode?

Neben der Wohnungssituation sind das Verkehr und Klima. Wir brauchen Vorfahrt für den ÖPNV, für das Fahrrad und für Fußgänger. Der Individualverkehr darf beispielsweise nicht wieder über die Rathausgasse und den ZOB am Bahnhof vorbeigeführt werden. Wir müssen die Erwärmung unserer Atmosphäre aufhalten und gleichzeitig unsere Stadt auf den Temperaturanstieg vorbereiten. Heute schon haben wir mehr als einen halben Monat tropischer Temperaturen im Jahr, insbesondere in innerstädtischen Tallagen unserer Stadt wird es immer heißer. Ein Mittel dagegen: Viele Bäume pflanzen.

■ Wie wollen Sie den Stadtbezirksthemen in Bonn Gehör verschaffen?

Ich will besonders denjenigen Bonnerinnen und Bonnern Gehör verschaffen, die nicht die Durchwahl des Oberbürgermeisters haben; denen, die sich in Mieterinitiativen gegen einen Miethai wehren; denen, die sich zusammentun, um für ein besseres Radwegenetz zu streiten; denen, die sich dafür einsetzen, dass Bonn sozialer wird, und denen, die sich für den Erhalt unserer Umwelt stark machen. Und gemeinsam mit allen, die gegen rechtes Gedankengut und Rassismus kämpfen, möchte ich dazu beitragen, dass Bonn eine weltoffene Stadt bleibt für Geflüchtete, eine Heimat für alle Menschen, die hier leben.

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