Ministerien in Bonn Hendricks: Kein Gesamtumzug nach Berlin

BONN · Bundesbauministerin Barbara Hendricks äußert sich in einem Interview des General-Anzeigers zur Zukunft der Ministeriumsstandorte in Bonn. Für einen Gesamtumzug nach Berlin spricht sie sich ausdrücklich nicht aus.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht die Aufteilung der Ministerien zwischen Bonn und Berlin kritisch, fordert aber ausdrücklich keinen Gesamtumzug nach Berlin.

In einem Interview des General-Anzeigers sagte sie: „Die Zusammenarbeit der Bundesministerien mit Parlament, Bundesrat und wichtigen Institutionen in Berlin funktioniert nur dadurch, dass erheblicher Mehraufwand in Kauf genommen wird.“ Die Anzahl der teilungsbedingten Dienstreisen steige immer weiter an. Hendricks, die als Berlin/Bonn-Beauftragte der Bundesregierung fungiert, sprach sich für einen „gesteuerten und geordneten Prozess“ aus. Wohin der führe, sei für sie offen.

Sie betonte, dass trotz des Wechsels von Ministeriumsarbeitsplätzen nach Berlin in Bonn heute mehr Bundesbeschäftigte als je zuvor tätig seien. Dies sei vor allem auf die Verlagerung von Bundesoberbehörden nach Bonn, aber auch auf die Gründung neuer Bundesoberbehörden und den Personalaufwuchs in bereits vorhandenen Teilen der Bundesverwaltung in Bonn zurückzuführen.

Hendricks zeigte sich "überzeugt, dass der Bund seine Rolle als Arbeitgeber in der Region noch weiter ausbauen wird". Bonn werde das zweite bundespolitische Zentrum in Deutschland bleiben. Das schließe aber nicht aus, dass Ministerinnen und Minister "von ihrer verfassungsrechtlich garantierten Organisationshoheit Gebrauch machen" dürften "und Strukturen in den Ministerien optimiert werden" müssten.

Am Dienstag stellt Hendricks - am Vormittag in Bonn, am Nachmittag in Berlin - den Statusbericht zur Aufteilung zwischen den beiden Regierungssitzen vor.

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