Evangelische Kirche in Bonn Herbstsynode stellt weiteres Geld für Flüchtlingshilfe bereit

BONN · Die Evangelische Kirche in Bonn wird ab 2016 eineinhalb Stellen zur Koordinierung ihrer Flüchtlingshilfe einrichten. Der Kirchenkreis Bonn beschloss am Samstag bei seiner Herbstsynode einstimmig, dafür, auf zwei Jahre befristet, je 40 000 Euro bereitzustellen.

"Die Hilfe für Menschen in Not ist eine Kernaufgabe von Kirche", betonte Superintendent Eckart Wüster vor dem Kirchenparlament. Eine ganze Stelle soll am Diakonischen Werk angesiedelt sein. Die Kraft wird die Ehrenamtlichen in den Gemeinden begleiten und dabei eng mit der Stadt Bonn und den Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis zusammenarbeiten. Am vergangenen Samstag schon hatte der Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel beschlossen, zu diesem Projekt bis zu 50 000 Euro hinzuzuschießen. Auch die Diakonie beteiligt sich finanziell.

"Wir wollen damit eine kundige Anlaufstelle für Freiwillige zur Verfügung stellen und sie mit anderen Hilfsprojekten vernetzen", erläuterte Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher. "Wir werden die Arbeit aber auch flexibel nach dem jeweiligen Bedarf ausrichten", erläuterte er nach einer lebhaften Diskussion über die Einsatzgebiete.

Die halbe auf der Synode ebenfalls bewilligte Stelle soll dem "Netzwerk Flüchtlinge" in der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit zugute kommen. Hier werde bisher ebenfalls von vielen Ehrenamtlichen Beratung für Flüchtlinge geleistet, sagte Hidir Celik, Geschäftsführer der Migrationsarbeit. "Bei vielen Flüchtlingsunterkünften haben sich schon sehr aktive Kreise gebildet, die Menschen betreuen. Hier wird endlich eine hauptamtliche Koordination gebraucht", so Celik.

30.000 Euro Zuschuss für Reformationsjubiläum

Oberbürgermeister Ashok Sridharan lobte bei seinem Antrittsbesuch auf der Synode die besondere Rolle, die Kirchen in der Flüchtlingsarbeit spielten. "Ohne ihr Engagement könnten wir unsere Hilfe in Bonn nicht bewältigen. Wir haben mit der Evangelische Kirche einen wichtigen Partner an unserer Seite", so Sridharan. Die Bonner Stadtverwaltung wolle mit den Kirchen weiterhin dafür sorgen, dass jeder Mensch, auch die Hinzugekommenen, gesichert in Bonn leben könnten. Natürlich gebe es Probleme, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinanderträfen, sagte Superintendent Wüster. "Wir müssen uns aber klarmachen: Es sind Menschen zu uns gekommen und keine Problemfälle."

Positive Bilanz zog die Synode zur Arbeit des Kirchencafés mit Eintrittsstelle und Sozialberatung am Kaiserplatz und bewilligte ihr weitere 88 000 Euro nötige Baukosten. Man verabschiedete für 2016 einen ausgeglichenen Haushalt über 3,8 Millionen Euro. Und einigte sich nach erhitzter Diskussion, das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam mit dem Nachbarkirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel im Telekom Dome zu begehen. Um "die Strahlkraft der Reformation" zu stützen, bewilligte die Synode hier 30 000 Euro Zuschuss.

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