Amerikanische Akademie-Studenten in Bonn Herzlicher Willkommensgruß im Rathaus

BONN · Die amerikanischen Studenten, die der Einladung ins Bonner Rathaus gefolgt waren, konnten sich an dem schönen Gebäude gar nicht sattsehen. "Ich bin schon öfter vorbeigelaufen, und es ist toll, das mal von innen sehen zu dürfen", erzählt Alex Franco aus Kalifornien.

 Erstmals im Bonner Rathaus und von ihm begeistert: Die Gruppe der 80 US-Studenten.

Erstmals im Bonner Rathaus und von ihm begeistert: Die Gruppe der 80 US-Studenten.

Foto: Horst Müller

Die Akademie für Internationale Bildung (AIB) an der Adenauerallee ermöglicht seit 1993 ausländischen Studenten, ein Semester lang in Bonn zu studieren. Die rund 80 Amerikaner sind seit drei Wochen in Deutschland und bleiben bis Mitte Mai; höchste Zeit also, sie auch von offizieller Seite willkommen zu heißen.

Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller betonte in ihrem Grußwort die guten Verbindungen zu Amerika am Beispiel der Kapelle in der amerikanischen Siedlung in Plittersdorf, die der Stadt Bonn durch US-Präsident Bill Clinton geschenkt wurde. Außerdem umriss sie die "fünf Säulen Bonns", indem sie Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur erwähnte und Bonn als Bundes- und UN-Stadt auswies.

Knapp 400 Studenten kommen über das Jahr verteilt nach Deutschland und studieren ein Semester ihr Fach an der AIB weiter. Die 80 Neuankömmlinge besuchen regulär Universitäten in Kalifornien, Texas und Pennsylvania und studieren unterschiedliche Fächer wie Theater, Landschaftsarchitektur oder "Visualization". "Das sind die Leute, die später alle bei den Pixar-Studios arbeiten wollen", erklärt Kristin Vosbeck, seit 2011 Koordinatorin an der AIB. Oft kommt es vor, dass amerikanische Professoren mit nach Deutschland reisen und hier weiter unterrichten.

Doch obwohl der tägliche Unterricht in englischer Sprache stattfindet, legt Fenja Wittneven-Welter, seit 2007 ebenfalls Koordinatorin und Deutschlehrerin an der Akademie, Wert auf Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Diese werden in ihren Kursen vermittelt und können in den Gastfamilien weiter vertieft werden. Herzliche Gastfamilien, so Vosbeck, würden übrigens immer gesucht. "Notwendig sind nur ein freies Zimmer, Offenheit und eine warme Mahlzeit am Tag". Auch für das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) im Sommer seien wieder Gastfamilien vonnöten.

Bei dieser Kooperation zwischen US-Kongress und Bundestag kommen junge Berufstätige zunächst sechs Wochen nach Bonn, um dann ein Jahr lang ein Praktikum im Wahlkreis des zuständigen Abgeordneten zu absolvieren. Kristin Vosbeck und Fenja Wittneven-Welter wissen beide um den großen Einfluss kompetenter Betreuung. Vosbeck war selbst schon mehrmals im Ausland: "Ich kenne alle Hochs und Tiefs und finde es schön, Studenten in die Unabhängigkeit zu begleiten." Wittneven-Welter betonte, wie wichtig eine solche Völkerfreundschaft sei: "Nur so können Vorurteile abgebaut werden."

Für die Gastfreundschaft bedanken sich die Studenten jährlich mit einem Theaterstück im Theater Marabu und am "AIB Charity Day" im April, an dem sie gemeinnützigen Organisationen tatkräftig unter die Arme greifen.

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