Das Macke-Viertel in Bonn feiert „Hier pulsiert einfach das Leben“

Bonn · Beim Macke-Viertel-Fest gab es am Sonntag zahlreiche Kunstveranstaltungen, Workshops und Konzerte zu erleben. Manches ist in dem Viertel noch so wie zu Zeiten des Malers, nach dem es benannt wurde.

 Das Kult 41 im Macke-Viertel.

Das Kult 41 im Macke-Viertel.

Foto: Michael Reinhard

Das heutige Macke-Viertel war bereits ein Treffpunkt für Kunst und Kultur sowie ein Ort der gesellschaftlichen Vielfalt, als der namensgebende Maler noch dort wohnte. „Macke war ein Künstler von internationaler Geltung, der hier sein Wohnhaus hatte und der in direkter Umgebung seine Künstlerfreunde aus dem Rheinland traf“, sagt Klara Drenker-Nagels, Geschäftsführende Direktorin des Museums August Macke Haus, beim Macke-Viertel-Fest am Sonntag. „Einen Treffpunktcharakter hat das Viertel heute noch. Wir haben hier viele Ateliers, Galerien, Kultureinrichtungen und auch von der Bevölkerungsstruktur geht es ziemlich kunterbunt zu.“

Nur drei Fußminuten entfernt vom Macke-Haus bereiten ehrenamtliche Helfer ein Kamishibai für das Fest vor. Mit dem japanischen Papiertheater werden die Kinder mit dem Leben und dem Werk August Mackes vertraut gemacht. Nacheinander zeigen die Helfer ausgewählte Bilder des Malers, die einen besonderen Bezug zu Bonn haben, aber auch Motive von Mackes berühmter Tunesienreise.

Brigitte Gut, die ehrenamtliche Leiterin der St. Marien Bücherei, kennt das Leben im Stadtviertel seit über 30 Jahren. „Hier pulsiert einfach das Leben in all seinen Facetten. Kinder werden von klein auf mit sämtlichen Lebensformen und -problemen konfrontiert und lernen bereits früh, damit umzugehen", sagt Gut.

Während im Gebäude des Bonner Kunstvereins am Hochstadenring die Ausstellung von Tolia Astakhishvili zu sehen ist, in der die Künstlerin das Wohnen als Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeit unserer Lebensführung thematisierst, sitzt Horst Becker nebenan im Künstlerforum am Empfang der Kunstausstellung und kontrolliert den Einlass. Becker ist Bildhauer, selbst aber nicht an der Ausstellung Ästhetik des Widerstands beteiligt. „Dass die Stadt das Haus finanziert und die Raumkosten bezahlt, ist eine tolle Sache. Außerdem kommt uns die Nähe zur Alanus-Hochschule sehr gelegen, sodass wir junge Talente fördern können“, so Becker. Das Künstlerforum bietet regionalen wie internationalen Kunstschaffenden Raum für zeitgenössische Themen.

Licht-Show im Kult 41

Heiter geht es am Sonntag im Kult 41 zu, wo neben einer Licht-Show in einem ausrangierten alten Bus ein Malworkshop, ein Linoldruckstand und lautstarke Konzerte auf dem Programm stehen. Entspannt in künstlerischer Atmosphäre geht es in der Fabrik 45 zu. Zahlreiche Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein, während die Besucher die aberwitzigen Pop-Art Ausstellungsstücke betrachten. Darunter ein über ein Meter großes Riesenmeerschwein, das einen altersweise entgegenblickt.

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