Erster internationaler Rotary Club in Bonn Hier spricht man Englisch
Bonn · Zehn Jahre lang war Monika Hörig Mitglied im Rotary Club (RC) Bonn-Rheinbach. Aus dem Club ist sie inzwischen ausgeschieden. Grund: Am Samstag feierte sie mit anderen Rotariern die Charterfeier zur Gründung des ersten Internationalen Rotary Clubs in Bonn.
Distrikt-Governor Jörg Dienenthal (RC Siegen) überreichte bei einem festlichem Abend im Universitätsclub mit Bürgermeister Reinhard Limbach die Charterurkunde an Hörig, die ab 1. Juli Gründungspräsidentin ist.
Die Clubsprache ist selbstredend Englisch. Denn immerhin stammen die derzeit 26 Mitglieder – mehr als die Hälfte sind Frauen – aus 14 Ländern auf fünf Kontinenten. „Es lag nahe, in der UN-Stadt Bonn einen Rotary Club zu gründen, in dem sich das breite Spek-trum des internationalen Bonns widerspiegeln kann“, sagte Hörig, im Hauptberuf Sprecherin der Stadt Bonn.
Doch zwischen der ersten Idee und dem offiziellen Gründungstag am 19. Februar, als der neue Club vom Weltpräsidium der Rotarier anerkannt wurde, lagen fast drei Jahre. Hörig ging regelrecht „auf Werbetour“, um Gleichgesinnte zu finden. „Ich bringe halt gerne Menschen zusammen“, erklärte sie und erinnerte dabei an ein Gespräch mit dem Chef von United Nations Volunteers (UNV), Richard Dictus, am Rande eines Besuchs von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Bonn.
Dictus habe damals gesagt, die UN-Mitarbeiter wünschten sich vor allem, mehr mit den Bonnern in Kontakt treten zu können. Hörig nahm den Gedanken auf und besuchte nacheinander alle zehn Bonner Rotary Clubs, um sie für ihre Idee zur Gründung eines internationalen Clubs zu gewinnen.
Altersdurchschnitt bei 44 Jahren
Sie nutzte darüber hinaus ihre beruflichen Kontakte zu den Pressechefs der Dax-Unternehmen, den UN-Einrichtungen und Hochschulen in Bonn und stieß überall auf offene Türen und Ohren. Insbesondere Richard Dictus, sagte sie, der Chef des Freiwilligenprogramms der UN, unterstützte sie bei der Suche nach potenziellen Clubmitgliedern aus den Reihen der UN.
Hörig ist besonders stolz darauf, dass der Altersdurchschnitt der Mitglieder gerade einmal bei 44 Jahren liegt. „Unser jüngstes Mitglied ist erst 30.“ Von der Ärztin zum Consultant, vom Wissenschaftler zum Ingenieur, von der Museumskuratorin zur Kommunikationsexpertin – viele Berufsgruppen sind vertreten, so wie es die Satzung vorschreibt.
Pläne für Projekte würden derzeit entwickelt. „Wir fangen bescheiden an“, sagt Hörig, „wir wollen uns zunächst im Verein Ausbildung statt Abschiebung, wo junge Flüchtlinge auf Schule, Studium und Beruf vorbereitet werden, engagieren“.