650 Jahre Pützchens Markt Historischer Jahrmarkt dauert bis 9. April

Beuel · „Fantastisch“, „sensationell“, „einmalig“ – so lauteten am Freitag die Kommentare der ersten Besucher des Historischen Jahrmarkts in Pützchen. Pünktlich um 14 Uhr strömten die ersten Gäste auf das Kirmesgelände am Holzlarer Weg 42.

Dort hat der Freundeskreis Pützchens Markt in Zusammenarbeit mit der Stadt die Nostalgie-Kirmes organisiert und aufgebaut – sozusagen als Auftakt für die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich „650 Jahre Pützchens Markt“ .

Zehn historische Kirmesgeschäfte werden vor allem bei älteren Besuchern Kindheitserinnerungen wecken. Zu sehen sind ein Pferdekarussell aus dem Jahr 1885, ein Riesenrad (1904), eine Schiffsschaukel (1910), eine Raupenbahn (1926), ein Kinderhängekarussell (1929), eine Berg- und Talbahn „Fahrt ins Paradies“ (1939), eine Geisterbahn (1947), ein Flohzirkus, ein Kasperletheater (beide 1948) und ein Autoscooter (1950).

Günter Dederichs, Vorsitzender des Freundeskreises, sagte am Freitagabend bei der offiziellen Eröffnung des Jahrmarkts vor mehr als 300 Ehrengästen: „Das war und ist ein ehrgeiziges Projekt. Erst im Januar wurde mit dem Bau der Halle begonnen und Mitte März wird der Jahrmarkt eröffnet.“ Er dankte vor allem dem Beueler Schausteller Hubert Markmann für seinen „unbändigen Willen und Einsatz“ bei diesem Projekt. Lob gab es aber auch für die Stadt, die alle erforderlichen Genehmigungen sehr zügig erteilt hat.

Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus, der in Vertretung von Ashok Sridharan – der OB war in Berlin bei der Verabschiedung des Bundespräsidenten – das Volksfest eröffnete, sagte: „Pützchens Markt ist für Beuel, aber auch für ganz Bonn ein Aushängeschild und Besuchermagnet.“

Gefragt, was für ihn das Außergewöhnlichste bei der Nostalgie-Kirmes ist, antwortete Markmann: „Alle Fahrgeschäfte sind eine Seltenheit, aber das Pferdekarussell aus dem 19. Jahrhundert ist schon deshalb eine Rarität, weil es eine Wasserantriebstechnik besitzt. Diesen Motor wird der 81-jährige Schausteller Jakob Schleifer den Besuchern während des Jahrmarkts immer wieder mal in Betrieb vorgeführt.“

Die Jahrmarkthalle ist bis Sonntag, 9. April, jeweils freitags von 14 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Für Schulklassen sind auf Anfrage auch Termine in der Woche möglich. Zudem gibt es an drei Freitagen musikalische Mottoabende: Am 24. März lautet das Motto „Rock'n'Roll“, der 31. März steht ganz im Zeichen der „70er“, und am 7. April werden deutsche Evergreens zu hören sein.

Um den Jahrmarkt besuchen zu können, wird einmalig ein Eintrittspreis erhoben, womit alle Attraktionen mehrmals genutzt werden können. Erwachsene zahlen dafür 15,50 Euro. Für Kinder bis zwei Jahre ist der Eintritt frei, für Kinder bis fünf Jahre kostet er 5,50 Euro, für Kinder bis 12 Jahre 9,50 Euro. Für Bundeswehrsoldaten mit Ausweis beträgt der ermäßigte Eintritt 13 Euro.

Weitere Informationen auf www.jahrmarktshalle.de

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