Schutzsystem Hochwasser-Alarm in Bonn wird ausgebaut

Bonn · Das städtische Tiefbauamt ergänzt an den Bonner Bächen das Frühwarnsystem mit vier weiteren Messpunkten. Eine solche Apparatur ermittelt ständig die Pegel der Bäche.

Das Tiefbauamt der Stadt Bonn baut sein selbst entwickeltes Frühwarnsystem an Bachläufen weiter aus. Nachdem bereits im vergangenen Jahr neue Mess- und Warneinrichtungen am Lengsdorfer und Dransdorfer Bach montiert worden sind, steht in dieser Woche die Installation von vier weiteren Alarmpegeln am Rheindorfer und am Endenicher Bach an. Damit sind insgesamt 14 Anlagen in Bad Godesberg und Bonn aufgebaut, die insgesamt 280.000 Euro gekostet haben.

Zurzeit werden die Standorte Henri-Spaak-Straße und Roncallistraße (beides Rheindorfer Bach) sowie am Pegel des Katzenlochbachs und am SWB-Betriebshof Dransdorf (Endenicher Bach) mit den Frühwarneinrichtungen ausgestattet. Ziel ist, dass auch die Anlieger dieser Bäche bei Starkregen möglichst früh über eine Hochwasserwelle informiert werden.

Die Apparatur ermittelt ständig die Pegel der Bäche. Es handelt sich um eine mit Radartechnik arbeitende Messeinheit, die zuverlässig 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr Daten an einen Verkehrsrechner übermittelt, der eigentlich für Ampelschaltungen verantwortlich ist. Als weitere Komponente sind einige Messstellen zusätzlich mit Videotechnik versehen. Werden bei der Messung kritische Lagen erkannt, ermöglicht die Videotechnik eine rasche visuelle Kontrolle der Wasserstände und Brückendurchlässe.

Daten landen bei der Feuerwehr

Mittel- bis langfristig sollen alle Bonner Bachsysteme mit höherem Schadenspotenzial mit dieser Technik ausgestattet und überwacht werden. Die ermittelten Daten werden zur Feuerwehr übermittelt. Die Leitstelle kann dann die Warnung per Sirenenalarm, über die Warn-App Nina oder Radio-Durchsagen auslösen. Erhöhte Wasserstände laufen auch bei der Rufbereitschaft im Tiefbauamt auf, sodass die Mitarbeiter ebenfalls frühestmöglich vor Ort sind und notwendige Maßnahmen ergreifen können.

Das erste dieser neuen Frühwarnsysteme wurde im April 2017 am Mehlemer Bach installiert. Es folgten der Godesberger Bach und im November 2017 Einrichtungen am Lengsdorfer und Dransdorfer Bach. Die bislang gesammelten Erfahrungen mit den bisher zehn Alarmpegeln sind nach Angaben der Stadt durchweg positiv. Bislang kam es erst dreimal zu Fehlmessungen. „Eine sehr geringe Quote, denn die Pegel messen alle fünf Minuten und dann gleich dreimal hintereinander“, erklärt die Stadt. Ansonsten liefen die Alarmpegel bislang völlig störungsfrei und korrekt.

Um die Anwohner möglichst frühzeitig zu warnen, beschreitet das Tiefbauamt noch andere Wege. So wurden zunächst stadtweit und auf dem Gebiet der Gemeinde Wachtberg Regenmessstationen errichtet. Wenn bestimmte Niederschlagsmengen erreicht sind, melden sich die Geräte in festgelegten zeitlichen Abständen.

Regenmessung als Ergänzung

Die Ausweitung der Messungen insbesondere auch in Wachtberg wird sukzessive umgesetzt. Regenmesser liefern allerdings nur bedingt belastbare Rückschlüsse auf die Pegelstände, sodass sie als unterstützendes System fungieren. Um Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren, hat das Tiefbauamt mehrere Broschüren und Faltblätter entwickelt.

Alle Infos zum Thema gibt es auf www.bonn.de.

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