Forstamt Rhein-Sieg-Erft Holzernte für den Klimaschutz im Kottenforst

BONN · Das Forstamt Rhein-Sieg-Erft fällt im Kottenforst mit einem speziellen Fahrzeug namens Harvester zahlreiche Fichten. Junge Eichen werden nachgepflanzt, um den Wald natürlich wieder aufzubauen.

 Uwe Schölmerich (v. l.), Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft, Forstunternehmer Walter Kühn und Friedrich Louven, Referendar im Forstamt Rhein-Sieg-Erft, stellen mit dem Harvester eine moderne Technik des Baumfällens vor.

Uwe Schölmerich (v. l.), Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft, Forstunternehmer Walter Kühn und Friedrich Louven, Referendar im Forstamt Rhein-Sieg-Erft, stellen mit dem Harvester eine moderne Technik des Baumfällens vor.

Foto: Sebastian Flick

Zu Beginn der Holzerntesaison ist das Forstamt Rhein-Sieg-Erft mit einem ganz speziellen Fahrzeug im Kottenforst im Einsatz. Der „Harvester“ ist eine moderne Holzernte-Maschine, die einen Baum komplett fällen kann. „Die Hälfte von dem, was hier gefällt werden muss, wird von der Maschine übernommen“, erklärt Uwe Schölmerich, Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft. Mit einer Leistung von 130 Kubikmeter Holz pro Tag ersetzt der Harvester acht bis zehn Waldarbeiter. Die Bäume werden mit modernster Technik gefällt. „Die Maschine erledigt die gefährliche Holzernte sicher und schnell“, sagt Schölmerich.

Wenn in diesen Tagen im Kottenforst Fichten fallen, ist das eine Aktion, die zum Klimaschutz beiträgt, denn bei der Holzernte wird besonders darauf geachtet, dass nachhaltig produziert wird. „Wenn wir Holz rausnehmen und in langlebige Produkte verwandeln, dann bleibt der Kohlenstoff in der Holzmasse gebunden“, erklärt Schölmerich. So stellen Holzprodukte eine Erweiterung des Wald-Kohlenstoffspeichers und damit einen Beitrag zum Klimaschutz dar.

Nachhaltiges Produzieren von Holz

In dem Bereich des Staatswaldes, für den das Forstamt Rhein-Sieg-Erft zuständig ist, werden auf einer Gesamtfläche von 23.000 Hektar insgesamt 90.000 Kubikmeter Holz geschlagen, davon werden 20.000 Kubikmeter als Brennholz und weitere 20.000 Kubikmeter für die Industrie verwertet, die unter anderem Spanplatten und Küchenplatten produziert. Die übrigen 50.000 Kubikmeter werden für die Herstellung von Balken und Brettern verwertet.

Im Durchschnitt verbraucht eine Person in Deutschland 1,3 Kubikmeter Holz pro Jahr. Nicht nur bei Möbeln, sondern auch bei Papiertaschentüchern, Toilettenpapier, Zeitungen und Schreibblöcken greift man auf Holz zurück. NRW produziert ein Viertel des Holzverbrauchs aus eigenen Wäldern. Dabei wird auf nachhaltiges Produzieren geachtet: „Wenn wir 90.000 Kubikmeter schlagen, wachsen 140.000 nach“, sagt Bongardt.

Da die Bäume der Luft das schädliche CO2 entziehen, sei die Nutzung von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft aktiver Klimaschutz. Die Bäume speichern vom CO2 den Kohlenstoff (C) und geben lebenswichtiges Sauerstoff (O2) frei. In NRW werden die CO2-Emissionen durch Waldwachstum und Holznutzung jährlich um etwa 18 Millionen Tonnen reduziert. Da im Kottenforst der Fichtenbestand seine Zielstärke erreicht hat, werden derzeit ausschließlich Fichten gefällt. Ab kommender Woche beginnt das Forstamt, junge Eichen auf den freien Flächen zu pflanzen. Da Eichen von Natur aus in den Kottenforst gehören, erhoffen sich die Förster eine positive Wirkung auf das Klima im Wald. „Deshalb wollen wir den Kottenforst Richtung Laubwald entwickeln“, sagt Wolfgang Bongardt, Leiter des Forstbetriebsbezirkes Kottenforst.

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