Weihers Eck sieht Existenz gefährdet Hotel in Bonner Altstadt nach Feuer geschlossen

Bonn · Die Polizei ermittelt derzeit zur Ursache des Hotelbrands in der Altstadt in alle Richtungen. Der Betreiber sieht nun seine Existenz gefährdet.

Vier Tage nach dem verheerenden Brand in dem kleinen Hotel in der Bonner Altstadt ist zumindest bei den meisten Anliegern der Maxstraße wieder der Alltag eingekehrt. Nicht aber bei Cemil Okatan, dem Eigentümer des Hotels und des darunterliegenden Gastronomiebetriebs Weihers Eck.

Zur Erinnerung: In der Nacht zu Freitag brach in einem Hotel in der Maxstraße nahe dem Stadthaus ein Feuer aus. Die neun Bewohner waren zu dem Zeitpunkt im Haus, einige von ihnen im brennenden Dachstuhl.

Durch die Mithilfe eines jungen Mannes, Bennet Collin (20), und seiner Freunde konnten die ersten Bewohner bereits aus den Flammen gerettet werden, bevor Polizei und Feuerwehr eintrafen. Alle Gäste wurden aus dem Haus geborgen. Sechs von ihnen wurden verletzt: fünf leicht, einer schwer. Der Dachstuhl wurde vom Feuer komplett zerstört. Das Haus ist bis auf Weiteres unbewohnbar.

Wie die Polizei am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, sei die Brandursache weiterhin unklar. „Die Brandermittler haben mit einem Gutachter die Räume am Dienstag inspiziert, aber noch keine konkreten Hinweise, wodurch das Feuer ausgebrochen ist.“ Es werde in alle Richtungen untersucht. Das Brandgutachten liege vermutlich zum Ende der Woche vor.

(Dieses Video ist Teil einer Kooperation zwischen dem WDR und dem GA.)

Hotelbetreiber Okatan äußerte bereits am vergangenen Freitag gegenüber dem GA: „25 Jahre betreibe ich jetzt dieses Hotel. Mein ganzes Leben, meine Existenz ist kaputt.“ Auch in dieser Woche klingen seine Worte nicht grundlegend anders: „Ich habe in meinem Leben ja schon so einiges erlebt und irgendwie geht es immer weiter, aber gerade weiß ich einfach nicht wie.“

Es seien da so viele offene Fragen: Wer komme für den Schaden auf? Wie werde er weiter seinen Lebensunterhalt finanzieren? Stehe ihm überhaupt Arbeitslosengeld zu? Zu seinem Glück sei er sozial sehr gut vernetzt: „Ich bekomme viel Hilfe von allen Seiten. Man kennt mich, auch bei meiner Bank. Es ist gut, wenn man nicht nur eine Nummer ist.“

Lebensunterhalt mit dem Weihers Eck verdient

Seinen Lebensunterhalt habe er größtenteils mit der Gaststätte Weihers Eck verdient, die ebenfalls für einen unabsehbaren Zeitraum geschlossen bleiben muss. Die insgesamt neun Gästezimmer seien eher ein Zuverdienst gewesen. „Ich habe mich immer bemüht, für meine Gäste eine familiäre Atmosphäre zu schaffen“, so Okatan. Die Reservierungen in Gaststätte und Hotel hat Okatan bis auf Weiteres storniert, eine alternative Unterkunft für die Gäste gibt es bislang nicht.

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