Ordination von evangelischen Pfarrern Ihr Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Jugendlichen

Venusberg · Jan Ehlert und Beatrix Firsching werden in einem Festgottesdienst am 26. Juni zu neuen Pfarrern ordiniert. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit sehen sie bei Kindern und Jugendlichen.

 Doppelordination: (v.l.) Pfarrer Wolfgang Harnisch mit Beatrix Firsching und Jan Ehlert, die zusammen ordiniert werden.

Doppelordination: (v.l.) Pfarrer Wolfgang Harnisch mit Beatrix Firsching und Jan Ehlert, die zusammen ordiniert werden.

Foto: Roland Kohls

Rappen, also Sprechgesang in der Kirche mit Kapuzenjacke wie der katholische Pfarrer Norbert Fink, Traupriester des Dokusoap-Paares Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis, am kommenden Samstag in der Kapelle auf dem Petersberg? Das kommt für die neuen Pfarrer Jan Ehlert und Beatrix Firsching nicht infrage.

„Wenn einer ein Talent zum Entertainer hat, soll er das ruhig machen. Unser Stil ist es nicht“, sagten die Bonner, die am 26. Juni im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Kessenicher Friedenskirche von Pfarrer Wolfgang Harnisch ordiniert, also in den lebenslangen Dienst der öffentlichen Wortverkündung berufen werden.

Eine Seltenheit

Die Doppelordination ist eine Seltenheit in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Beatrix Firsching, geboren in Hardtberg, hat Theologie in Bonn und Heidelberg studiert. In ihrer Ausbildung (Vikariat) hat sie ihren Schwerpunkt auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt.

Als ausgebildete Konzertpianistin will sie im Gemeindedienst biblische Geschichten mit klassischer Musik untermalen und in Kitas die musikalische Früherziehung fördern. „Klang und Wort gehören zusammen“, findet Firsching.

Am 1. Mai hat sie ihren Probedienst in der Auferstehungskirche am Venusberg begonnen, zum 1. August wechselt sie zur evangelischen Gemeinde Düsseldorf-Benrath. Der gebürtige Essener Ehlert hat in Bonn studiert und sich in seinem Vikariat vor allem der Vorbereitung des Schulgottesdienstes gewidmet.

Gesicht zeigen gegen Fremdenfeindlichkeit

„Dabei haben die Schüler ihre Texte selbst geschrieben. Sprachfähigkeit ist für den Glauben von fundamentaler Bedeutung“, sagte Ehlert. Dem konnte Kollegin Firsching nur zustimmen: „Ohne die Fähigkeit, seinen Glauben artikulieren zu können, ist keine Identität möglich.“

Fehlende Identität sei, so beide, eine der Gründe für Angst in der Begegnung mit dem Fremden. Ehlert leistet seinen Probedienst je zur Hälfte in der Friedenskirchengemeinde und bei der evangelischen Landeskirche in Düsseldorf ab.

Dort ist er unter anderem an der Aktion „Wir sind Mitmenschen. Christinnen und Christen zeigen Gesicht gegen Fremdenfeindlichkeit“ beteiligt. Landesweit sieht man zurzeit Plakate mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oppositionsführer Armin Laschet gemeinsam gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Der Festgottesdienst zur Doppelordination, ausgerichtet von der Auferstehungsgemeinde und Friedenskirchengemeinde, ist am 26. Juni von 14 Uhr an in der Friedenskirche, Franz-Bücheler-Straße.

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