Gedenken an Bertha von Suttner Ihre Botschaft ist aktuell

BONN · Vor 100 Jahren ist die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner gestroben. Dies haben das Frauennetzwerk für Frieden und die Deutsche Friedensgesellschaft Bonn/Rhein-Sieg zum Anlass genommen, am Bertha-von-Suttner Platz/Ecke Sandkaule eine Erinnerungsstele zu errichten.

 Aktionen zum Gedenken an Bertha von Suttner (von links): Jutta Lutz-Kadereit, die Schülerinnen Annelie, Huda und Hieu und Anna Maria Mayntz stehen an der "Mauer für das Völkerrecht".

Aktionen zum Gedenken an Bertha von Suttner (von links): Jutta Lutz-Kadereit, die Schülerinnen Annelie, Huda und Hieu und Anna Maria Mayntz stehen an der "Mauer für das Völkerrecht".

Foto: Barbara Frommann

Am Samstag hatten Besucher dort Gelegenheit, sich über das Leben Suttners zu informieren. "Wir möchten die Aufmerksamkeit nicht nur auf Bertha von Suttner als Person lenken, sondern vor allem auf ihre Friedensbotschaft", sagte die Vorsitzende des Frauennetzwerks, Heide Schütz.

Sie war auf die Friedensnobelpreisträgerin als sie vor 35 Jahren nach Bonn kam, und sich über die Namensgeberin des zentralen Platzes informierte. Schütz: "Uns geht es vor allem darum, ihre Analyse zu verbreiten, warum Menschen Kriege führen."

Die friedliche Botschaft, die Bertha von Suttner vermitteln wollte, stieß heute wie damals auf reges Interesse. Dieter Riebe, Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft, hatte neben dem zahlreichen Informationsmaterial auch den Ausbau der "Mauer für das Völkerrecht" initiiert.

Die Idee zu dieser, aus beschrifteten Holzklötzen bestehenden, Mauer ist vor einigen Jahren von Heidelberger Schülern entwickelt worden. Am Samstag hatte jeder Besucher die Chance ein eigenes Holzstück zu beschriften, das dann Teil der insgesamt schon über 300 Meter langen Mauer wurde.

Diese Mauer steht vor allem als symbolischer Schutzwall für das Völkerrecht. Auch wies der Informationsstand auf die am Dienstag, 24. Juni, stattfindende Ausstellungseröffnung "Ein Leben für den Frieden" im Foyer des Stadthauses hin. Bertha von Suttner eigne sich besonders gut für die Friedensbotschaft des Frauennetzwerks, weil sie sich aus persönlicher Erfahrung für den Frieden eingesetzt habe, erklärte die ehemalige Lehrerin Heide Schütz. Vor allem der Roman "Die Waffen nieder!" spiegele die Einstellung der adeligen Friedensaktivistin wider.

Der Infostand, aber auch die anderen folgenden Veranstaltungen des Frauennetzwerks für Frieden dienen aber vor allem einer Botschaft. "Wir wollen den Blick auf den Frieden lenken", so Schütz. "Das spiegelt sich auch in unserem Leitspruch wieder: Kriege werden von Menschen gemacht. Frieden auch."

Bertha von Suttner

Bertha Freifrau von Suttner wurde am 9. Juni 1843 in Prag geboren und starb am 21. Juni 1914 in Wien. Sie war eine österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin. Sie schrieb journalistische Texte, in denen sie sich mit einer friedlichen Gesellschaft befasste. Ihr Buch "Die Waffen nieder!" von 1889 zählt zu den wichtigsten Werken der Antikriegsliteratur. Durch ihre langjährige Freundschaft mit Alfred Nobel war sie an der Stiftung des Friedensnobelpreises beteiligt, den sie 1905 dann als erste Frau selbst erhielt. Ihr Gesicht ziert die österreichische Zwei-Euro-Münze.

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