Dach der Bundeskunsthalle Im Frühjahr wird ein orientalischer Garten angelegt

BONN · Palmenalleen werden ab Mai den Dachgarten der Bundeskunsthalle säumen und direkt in die Duft- und Pflanzenwelt von Kleopatra führen. Unter dem Motto "Palmen für die Diva" sucht die Bundeskunsthalle zurzeit Paten für rund 40 Hanfpalmen.

Nach dem Max-Liebermann-Garten, der ein echter Besuchermagnet war, ist es das zweite Gartenprojekt auf dem Dach. Da die Erde nur für eine schlichte Rasenfläche reicht, werden die Gärtner mit Hochbeeten auf Beton und mit Kübeln arbeiten. "Die Beschaffung der Pflanzen ist wahnsinnig aufwendig, sie werden aus der ganzen Welt geholt", berichtete Axel Thiele, Leiter PR und Marketing der Bundeskunsthalle.

Kleopatra, Ägyptens letzte Herrscherin (69 bis 30 vor Christus), wandelte durch die königlichen Gartenanlagen von Alexandria, die ein unverzichtbarer Bestandteil des prachtvollen Palastkomplexes waren. Das sollen die Besucher bei ihrem Rundgang über das Dach der Bundeskunsthalle nachempfinden können. Der orientalische Garten greift die Gartenkultur am Nil auf, die von einer starken Verbindung von Architektur und Natur geprägt war. Er wird am 17. Mai, gut einen Monat vor der Ausstellung "Kleopatra - Die ewige Diva", eröffnet.

Trachycarpus fortunei, die Hanfpalme, wirbt nun um Paten. "Wir haben schon viele Anfragen bekommen", berichtet Thiele. 390 Euro kostet eine Patenschaft, dafür bekommt man nach Ausstellungsende im Oktober die rund 1,60 Meter hohe, winterharte Palme in Bonn und Umgebung nach Hause geliefert. Im Preis inbegriffen ist der freie Eintritt für zwei Personen in alle Ausstellungen der Bundeskunsthalle, und das ein Jahr lang.

Über die Palmenalleen erreicht man die verschiedenen Bereiche: Ein Gartenraum ist den dominierenden Farben des alten Ägyptens gewidmet, mit Blumenwänden und Blumenpyramiden in Mohnrot und Kornblumenblau. Das Element Wasser prägt den zweiten Gartenraum mit Papyrus, Schilf, farbigen See- und Teichrosen und Lotusblüten.

Duft- und Heilpflanzen aus Kleopatras Zeit werden in einem weiteren Bereich von altehrwürdigen Rebstöcken und einer duftenden Rosenpergola gesäumt. Der vierte Gartenraum zeigt Pflanzen, die nach Kleopatra benannt sind.

Man kann nicht nur an Pflanzen wie Jasmin und Rose schnuppern. Kleopatras Welt war auch geprägt von Düften, Essenzen und kunstvollem Blütenschmuck. In Zelten können sich die Besucher über diesen Teil der ägyptischen Kultur informieren.

Mehr zur Patenschaft für Palmen auf www.bundeskunsthalle.de.

Noch mehr "Patenkinder"

Statt um Spenden zur werben, bieten immer mehr Museen und Institutionen in Bonn Patenschaften an. Das schafft zugleich eine persönliche Verbindung zum Spender. Eine Auswahl der Möglichkeiten:

  • In den Botanischen Gärten der Universität kann man durch eine Spende für ein Jahr die Patenschaft über seine Lieblingspflanze übernehmen und so einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Für eine Spende von 100 Euro bekommt man eine fleischfressende Pflanze oder einen lebenden Stein, das Patengeschenk für die Riesenseerose Victoria sind 350 Euro. Es gibt auch "Patenkinder" passend zum Beruf. Kabarettist Rainer Pause zum Beispiel ist Pate einer Spottnuss.
  • Buchpate kann man im Beethoven-Haus werden. Hier soll Beethovens Bibliothek rekonstruiert werden. Eine Buchspende ist ab einer Höhe von 50 Euro möglich. Es werden auch Partituren wie die von 1804 stammenden "Simphonies" von Joseph Haydn angeschafft. Das Landesmuseum benötigt ebenfalls Paten für die Restaurierung wertvoller Bücher.
  • Eine Möglichkeit, sich auch ohne viel Geld zu engagieren, bieten die Grünpatenschaften des Amts für Stadtgrün. Wer eine Baumscheibe oder ein städtisches Beet vor der Haustür pflegt, braucht ein paar Tütchen Samen und einen grünen Daumen.
  • Stuhlpaten sucht zurzeit das Junge Theater in Beuel. Weil das Budget nicht für die Erneuerung der 30 Jahre alten, verschlissenen Sitzreihen reicht, kann man die Patenschaft für einen Theaterstuhl übernehmen. Kosten: 195 Euro.
  • Die neue Regenwald-Dauerausstellung im Museum Koenig, die zurzeit vorbereitet wird, benötigt noch Tier-Exponate. Die Alexander-Koenig-Gesellschaft wirbt deshalb um Unterstützung. Solarworld-Chef Frank Asbeck hat zum Beispiel die Patenschaft für ein Pinselohrschwein übernommen. Viele kleinere Exponate wie Schmetterlinge oder Vögel sind bereits vergeben. Paten werden noch für weitere großen Säugetieren wie Schimpanse (8000 Euro) oder Mandrill (4000 Euro) sowie für kleinere Säugetiere (ab 1000 Euro) gesucht.
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