Strafanzeige gegen Bonner Verwaltungsgesellschaft Immobilien: Neuer Fall von Veruntreuung?
BONN · Mit dem gefälschten Protokoll einer Eigentümerversammlung, die nie stattgefunden hat, soll eine Bonner Immobilienverwaltung die Rücklagen der von ihr verwalteten Wohnungseigentümer-Gemeinschaft (WEG) auf andere Konten umgeleitet und selbst eingesteckt haben.
Das ergibt sich nach Angaben des Verbraucherschutzverbands Wohnen im Eigentum (WiE) aus Unterlagen, die die betroffene WEG vorgelegt hat. Gegen die Verwaltungs-GmbH mit Sitz in Bonn ermittle die Polizei wegen Urkundenfälschung und Betrug.
Drei betroffene Eigentümer-Gemeinschaften sind dem Verband bekannt. "Die erste hat ihre Rücklagen in Höhe von 80.000 Euro inzwischen sichern können", teilte die WiE am Mittwoch mit. Eine weitere bange noch um ihr Geld, eine dritte habe vom Sachverhalt gerade erst erfahren.
Die beiden Inhaber der verdächtigten Verwaltungsgesellschaft sollen seit Wochen nicht mehr erreichbar sein oder ließen sich verleugnen. "Die Ausmaße sind noch unklar", erklärte WiE-Geschäftsführerin Gabriele Heinrich. Sollten sich die Indizien erhärten, wäre dies laut Heinrich der dritte bekanntgewordene Veruntreuungsfall zulasten von Wohneigentümer-Gemeinschaften in Bonn binnen vier Jahren.