Jeck im Sunnesching 30.000 Jecken feierten Sommerkarneval in der Rheinaue in Bonn

Bonn · Tausende Jecke haben am Samstag wieder Sommerkarneval in der Bonner Rheinaue gefeiert. Nach der Corona-Pause peilte das Festival einen neuen Besucherrekord an.

Jeck im Sunnesching 2022 in der Rheinaue
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Ganz so Jeck im Sonnenschein, wie es der Veranstaltungstitel beschreibt, war das Wetter am Samstag nicht. Während rund 30.000 Besucher Sommerkarneval feierten, spannte sich eine dicke Wolkendecke über die Bonner Rheinaue. Für die meisten war es aber das geringste Übel, denn nach zwei Jahren Corona-Pause ist Jeck im Sunnesching zurückkehrt und brachte viele bekannte Bands nach Bonn.

Auf der Jeck Stage gaben sich Größen wie Brings, Kasalla, Miljö, Cat Ballou, Lupo, Klüngelköpp, Planschemalöör, Björn Heuser, Kempes Feinest, Grüngürtelrosen und Fiasko die Klinke in die Hand. Newcomer und Szenehelden präsentierten sich auf der Sunnesching Stage: Dort spielen Druckluft, Köbesse, Stadtrand, Pimock, Fabian Kronbach, Ben Randerath, Max Biermann, Chanterella und Eldorado.

Bereits im Vorfeld sahen viele Jecken düstere Wolken aufziehen, als ein Bürger, wie berichtet, beim Verwaltungsgericht Köln einen Eilantrag gegen die von der Stadt Bonn genehmigte Veranstaltung eingereicht hatte. Wenig später lehnte das Verwaltungsgericht Köln den Eilantrag des Bonners ab. Das Festival durfte also stattfinden.

Der Anwohner, der nach GA-Informationen am Beueler Rheinufer wohnen soll, hatte sich, so ein Gerichtssprecher, gegen die von der Stadt erteilte immissionsschutzrechtliche Genehmigung gewandt und im Wesentlichen geltend gemacht, dass die Anzahl der jährlich zulässigen 18 „seltenen Ereignisse“ nach dem sogenannten Freizeitlärmerlass NRW überschritten sei. Dem widersprach die Verwaltung in einer Pressemitteilung und erklärte, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Piraten, Blumenkostüme, Aliens und viele bunte Hüte

Die Besucher hatten sich zahlreiche fantasievollen Kostüme ausgedacht. Madeline und Charlotte etwa trugen rosafarbene Feenkleider. „Wir wollten was mit rosa und viel Glitzer tragen“, erklärt Madeline ihre Kostümierung. Charlotte, die das Festival vermisst hatte, freute sich, dass sie einfach wieder Karneval feiern kann. Voller Partylaune waren auch Aaron und Tim, die im Frühjahr eine Wette verloren und deshalb grün weiß-gestreifte Cheerleader-Outfits trugen. „Ich freue mich sehr, dass es wieder losgeht, auch weil Karneval in den letzten Jahren nicht so richtig stattgefunden hat“, sagte Tim.

Die Klage des einzelnen Bürgers fand Aaron berechtigt, sagte aber auch: „Natürlich ist das eine Ruhestörung, aber wenn man hier in der Gegend wohnt, muss man halt damit rechnen, dass es auch mal Festivals und Konzerte gibt.“ Charlotte hielt die Klage hingegen für unnötig. „Es geht ja eh nur bis 8 Uhr abends – somit gibt es auch keine große Ruhestörung“, meinte die Bonnerin.

Tausende Jecken strömten bereits gegen Vormittag aus allen Richtungen in die Rheinaue. Viele reisten mit dem Fahrrad an oder waren zu Fuß unterwegs, andere quetschten sich in die Straßenbahnen. Die Anreise mit dem Auto verlief weitestgehend problemlos, berichteten einige Besucher. Am Supersamstag waren viele Veranstaltungen in der Bonner Innenstadt geplant. Wegen der Hofgartenkonzerte waren ab 14 Uhr einige Straßen um den Hofgarten gesperrt. Die Veranstalter empfohlen den Besuchern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

„Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht“, sagte Jeck im Sunnesching-Initiator Thomas Deloy im Vorfeld der Veranstaltung. Welche Dimension das Festival hat, gaben die Zahlen wieder: In Bonn wurden an 400 Meter Thekenfront Getränke und Kulinarisches ausgegeben. Gut fünf Kilometer Zaun sorgten für die Einfriedung. Mehr als zehn Kilometer Kabelwege brachten Licht und Sound auf den Weg. Für das Festival arbeiteten rund 900 Personen. Insgesamt wurden 150 Tonnen Materialien für Bühne und Sound verbaut. Mit bis zu 30.000 Besuchern wurde zudem die Rekordmarke von 2019 überboten.

Das Programm in der Bonner Rheinaue lief bis 20 Uhr. Eine Woche später, am 3. September, treten beim Festival im Kölner Jugendpark auf: Brings, Kasalla, Miljö, Cat Ballou, Lupo, Klüngelköpp, Björn Heuser, Stadtrand, Grüngürtelrosen, Fiasko und Planschemalöör.

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