Aktuell: Kampf ums Kurfürstenbad Initiative demonstriert vor dem Bonner Rat

Bonn · Der Stadtrat entscheidet am Montagabend über das Bürgerbegehren zur Rettung des Kurfürstenbades. Vor Sitzungsstart macht die Godesberger Initiative noch einmal Druck.

Vor dem Ratssaal verteilten Unterstützer des Bürgerbegehrens Flaschen mit Bad Godesberger Heilwasser.

Vor dem Ratssaal verteilten Unterstützer des Bürgerbegehrens Flaschen mit Bad Godesberger Heilwasser.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Initiative „Kurfürstenbad bleibt!“ hat am Montag noch einmal einen Versuch gestartet, einzelne Stadtverordnete der Ratskoalition auf ihre Seite zu ziehen. In einer Rundmail forderten Axel Bergfeld und weitere Köpfe der Initiative ihre Unterstützer auf, vor der entscheidenden Sondersitzung des Rates noch an Kommunalpolitiker zu schreiben.

Dem Appell, vor Beginn der für 20 Uhr anberaumten Sitzung möglichst zahlreich vor dem Ratssaal zu demonstrieren, folgten aber nur rund 20 Aktivisten. Die Gruppe verlangte eine Vertagung der Ratsentscheidung, um eine „Denkpause“ einzulegen. "Das Kurfürstenbad ist für mich ein Wahrzeichen für Godesberg", begründete zum Beispiel Mirjam Beyer (42) aus Wachtberg ihr Engagement für die Bürgerinitiative. Das geplante neue Bad in Dottendorf scheint ihr keine Alternative zu sein: "An diesem Standort wird es ein Verkehrschaos geben."

Die Fraktionen müssen entscheiden, ob sie sich dem Bürgerbegehren zur Rettung des geschlossenen Kurfürstenbades anschließen wollen, für das Bergfeld und seine Mitstreiter 10.549 gültige Stimmen gesammelt hatten. Oberbürgermeister Ashok Sridharan empfiehlt die Ablehnung, weil sonst die geplante Sanierung des Hardtbergbades und der Neubau eines zentralen Schwimmbades in Dottendorf gefährdet seien. Im Gegensatz zur Ratsopposition hat die Koalition aus CDU, Grünen und FDP vor der Sitzung angekündigt, das Bürgerbegehren abschmettern zu wollen.

Kommt es so, folgt automatisch binnen drei Monaten ein rund 350.000 Euro teurer Bürgerentscheid unter Regie der Stadtverwaltung. Dabei müssen mindestens zehn Prozent der Kommunalwahlberechtigten schriftlich ihre Stimme abgeben, um der Godesberger Initiative zum Erfolg zu verhelfen. Davon wiederum muss die Mehrheit mit Ja votieren: Laut städtischem Presseamt wären das rund 24.900 Stimmen für den Erhalt des Bades.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort