City-Station der Caritas in Bonn Inner Wheel Club bot kostenloses Büfett für Obdachlose an
Bonn · In die City-Station der Caritas kommen in der Regel Menschen, die in Wohnungsnot oder ohne Obdach sind. Jetzt gab es für sie wieder ein besonderes Angebot: Der Inner Wheel Club Bonn hatte zu seinem kostenlosen Büfett geladen.
Die Präsidentin, Sibylle von Schnakenburg, sagte: "Wir machen diese Veranstaltung bereits zum 17. Mal. Zweimal im Jahr servieren wir den Menschen Essen. Wir wollen selbst etwas machen, einige von unseren Mitgliedern haben gerade gekocht, andere haben etwas vorbeigebracht. Im Winter ist es immer ein warmes Büfett, im Sommer gibt es ein Kuchenbüfett."
Der Inner Club wurde im Ersten Weltkrieg von englischen Rotarier- Ehefrauen gegründet. Sie kümmerten sich um die Verletzen und Hilfsbedürftigen in der Kriegszeit. Freundschaft, internationale Verständigung und Wohltätigkeit sind die drei Ziele, die sich der Club gesetzt hat. Der Hauptsitz der Organisation ist in England.
"Das Angebot wird sehr gut angenommen. Am Anfang waren es so zwischen 30 und 40 Obdachlose, die hierher kamen. Inzwischen kommen bis zu 70 Menschen, um die selbst gemachten Speisen zu essen. Die Leute sind höflich, nett und bedanken sich für das Büfett ", sagte von Schnakenburg erfreut. Die Räume der City-Station waren einladend hergerichtet. Auf den fünf Tischen standen Topfblumen. Süßigkeiten und Brötchen waren darum verteilt.
Die Stimmung war gut, das Büfett bot von Frikadellen, Gemüse und Reis über Braten bis zu Hühnchen alles, was das Herz begehrt. Von allen Seiten hörte man, das Essen schmecke gut. "Ich gehe jeden Tag hier essen. Das Essen ist gut und ich habe eine Monatskarte, das lohnt sich. Außerdem trifft man hier immer Leute, mit denen man reden kann", sagte ein Besucher.
"Bei uns sind alle willkommen, die Hilfe brauchen."
[50 schlafen auf der Straße]Unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Schicksalen besuchen die City-Station. So hat ein Mann nach eigenen Angaben seinen Pass verloren und kann deshalb nicht zurück in seine Heimat Lettland. "Ich lebe auf der Straße. Nächste Woche habe ich hoffentlich meinen neuen Pass. Das Essen hier war gut. Ich habe Kontakt mit Leuten, mit denen ich mich auf Englisch, Polnisch oder Russisch unterhalten kann", sagte er.
Magdalena Gawenda, die in der City-Station arbeitet, sagte: "Bei uns sind alle willkommen, die Hilfe brauchen. Viele leiden Wohnungsnot, schlafen in Notunterkünften, bei Bekannten oder auf der Straße." Die Station sei täglich geöffnet, es gebe jeden Tag ein warmes Mittagessen für einen Euro. Die Gerichte werden zum Teil über Spenden finanziert. Sonntags sind es mehr, da gibt es Braten und Nachtisch. Und was das Inner-Wheel-Büfett betrifft, "fragen die Leute regelmäßig nach Weihnachten, wann es das denn wieder gebe. Das ist schon Tradition", so Gawenda.