Vorbeter sollen in Moscheen auf Deutsch predigen Integrationsrat will VHS-Sprachkurse für Imame

BONN · Die Imame in Bonner Moscheen sollen Deutsch lernen. Diese Forderung bekräftigen die Fraktionen von CDU und SPD sowie die SPD-Liste im Integrationsrat nun erneut mit einem Antrag.

"Die Volkshochschule wird gebeten, sich mit den in Bonn ansässigen Moscheen in Verbindung setzen, um einen Integrationskurs oder anderweitige Sprachförderung für Imame zu organisieren", sagte Rahim Öztürker, Sprecher der SPD-Liste, zu dem Antrag im Integrationsrat.

Wie berichtet, hatten Fraktionen und SPD-Liste mit einer Anfrage an die Stadtverwaltung die Notwendigkeit von Integrations- beziehungsweise Sprachkursen betont. In einer entsprechenden Antwort erfuhren die Politiker unter anderem, dass die Stadt bereits 2011, 2012 und 2013 Sprachkurse für Imame angeboten hatte.

Daran hätten jedoch nur wenige Vorbeter teilgenommen, hatte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Coletta Manemann, geantwortet. Unter anderem habe das an den sehr unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen gelegen. Rückblickend hält Manemann ohnehin spezielle Sprachkurse für nötig: je nachdem ob die Imame theologische Inhalte vermitteln wollten oder eher als Ansprechpartner für allgemeine Fragen zur Verfügung stehen wollten.

Trotz dieser Bedenken halten die Politiker von CDU, SPD und SPD-Liste an ihrem Vorschlag fest, Kurse bei der VHS oder alternativ bei einem freien Träger anzubieten. Öztürker: "Ich habe mit einigen Imamen gesprochen, die bereit wären, an einem entsprechenden Integrations- beziehungsweise Sprachkurs teilzunehmen."

Die Stadtverwaltung schlägt nun vor, die VHS solle Rahim Öztürker als Vorsitzenden des Integrationsrates mit Imamen, die an einem Sprachkurs interessiert sind, ins Haus der Bildung einladen. Neben einer Vorstellung des vielfältigen Deutschangebotes könnte dabei auch die Frage erörtert werden, ob die Einrichtung eines eigenen studienintensiven Integrationskurses für Imame in Bonn sinnvoll und aussichtsreich ist.

Wie die Verwaltung in ihrer Antwort auf den Antrag weiter ausführt, besuchten bereits in der Vergangenheit immer wieder Imame oder ehrenamtliche Vorbeter VHS-Kurse. Sie seien aus eigener Motivation gekommen und hätten sich gut in die international und religiös gemischten Kurse eingegliedert. Aus Kontakten mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wisse die VHS aber auch, dass spezielle Integrationskurse mit Imamen nur schwer einzurichten seien; viele endeten nach kurzer Laufzeit. val

Der Integrationsrat befasst sich am Mittwoch, 30. September, ab 18 Uhr bei seiner Sitzung im Ratssaal des Stadthauses mit dem Thema.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort