Nutzung des Bonner Opernhauses Intendant wehrt sich gegen Springmaus-Kritik

BONN · Das Springmaus-Theater könne nach wie vor das Bonner Opernhaus nutzen, erklärte am Freitag Generalintendant Bernhard Helmich. Er reagierte damit erneut auf eine öffentliche Kritik von Springmaus-Chef Andreas Etienne zur Vermietungspraxis der Oper an die freie Kulturszene.

 Wehrt sich gegen die Kritik: Intendant Bernhard Helmich.

Wehrt sich gegen die Kritik: Intendant Bernhard Helmich.

Foto: dpa

Hintergrund: Seit dem Frühjahr müsse die Springmaus mit der Berliner Kulturproduzentin Rita Baus über Termine für größere Gastspiele in der Oper verhandeln und ihr dafür pro Veranstaltung 500 Euro zahlen, hatte Etienne kritisiert und eine Gleichbehandlung gefordert. Helmich erklärte gestern, dieses Verfahren gelte nur für den Fall, dass die Springmaus ihre Gastspiele im Rahmen der von Baus organisierten Reihe "Quatsch keine Opern" durchführen wolle.

"Das weiß Herr Etienne auch", sagte Helmich. In allen anderen Fällen könnten Etienne oder andere potenzielle Veranstalter "ganz normal mit der Oper Termine vereinbaren". Die Nutzungsmodalitäten reichten wie gehabt von Mietzahlungen bis zur Einnahmeaufteilung. "Dafür müssen natürlich entsprechende Termine auch frei sein", sagte Helmich. Das seien indes im Jahr nur wenige.

Allerdings gehe es nicht, dass Baus und Etienne mit jeweils dem selben Künstler einen Abend veranstalteten. Helmich: "Da haben wir mit Frau Baus einen Exklusivvertrag abgeschlossen." Der Intendant verwies in dem Zusammenhang darauf, dass "Quatsch keine Oper" eine Reihe sei, die schon seit vielen Jahren im Opernhaus laufe. "Frau Baus ist hier als Projektleiterin exklusiv für die Belegung aller im Bereich Unterhaltung zur Verfügung stehender Termine im Opernhaus zuständig. Vertragspartner für die Künstler ist das Theater Bonn", betonte Helmich.

Unabhängig vom Vertrag mit Baus organisiere das Theater außerdem Tanzgastspiele und die jüngst eingeführte Reihe Jazz in der Oper. "Diese Umstände sind Herrn Etienne bekannt, deshalb fallen seine Äußerungen auf ihn zurück", sagte Helmich. Wie die anderen Reihen zeigten, bestehe immer die Möglichkeit, sich mit dem Theater Bonn in diesem Bereich einig zu werden.

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