Konzert von Liebfrauenschülerinnen Intensive Proben für die Klagelieder

BONN · Eine Frage hatte die Schülerinnen der Liebfrauenschule zu Beginn ihrer Proben besonders bewegt: "Warum singen wir die “Klagelieder Jeremias„"?

 Gelungenes Schulkonzert nach intensiven Proben: Schülerinnen der Liebfrauenschule und andere Musiker in St. Marien.

Gelungenes Schulkonzert nach intensiven Proben: Schülerinnen der Liebfrauenschule und andere Musiker in St. Marien.

Foto: Nicolas Ottersbach

Dirigent Ludwig Heßeler hatte darauf natürlich eine Antwort. Auf dem Programm für ihr Konzert in St. Marien am Sonntagnachmittag stand nämlich auch ein Requiem für Soli, Chor und Orchester von Mozart. "Und in einem Requiem geht es nun mal um eine Klage; ein Konzert muss thematisch zusammenpassen", erklärte er.

Die Klagelieder Jeremias hatte sein Sohn Matthias Hesseler, der hauptberuflich Musiker ist und als Trompeter in der Bonner Karnevalsband "Querbeat" spielt, eigens für den Mädchenchor komponiert. "Das Problem ist, dass es für Mädchenchöre selten Stücke für das Zusammenspiel mit einem Orchester gibt", sagte Hesseler. Schulpfarrerin Wibke Janssen übernahm die Übertragung und Auswahl aus dem biblischen Text. Takt für Takt wurde dann beides aufeinander abgestimmt, sodass die Proben beginnen konnten.

Seit dem Herbst bereitete sich das gesamte Ensemble darauf vor. Erst in kleinen Gruppen, später als Ganzes. "Das ist ganz gut, weil man sich erst auf seine eigene Sache konzentrieren kann", sagte die Schülerin Anna Kröber (14), die schon seit zwei Jahren im Schulchor singt. Zunächst wurde zweimal die Woche geprobt, in den letzten beiden Wochen vor dem Konzert fast jeden Tag.

Besonders intensiv war das letzte Februarwochenende, an dem es auf eine Musikfreizeit in eine Jugendherberge am Biggesee ging. Schwierig fand ihre Freundin Annkathrin Bergmann (14), sich in der Stimm- und Tongewalt von Orchester, Chor und Solisten zurechtzufinden. Hinter den Mädchen stand beispielsweise ein Männerchor aus Ehemaligen, Lehrern und Eltern. "Manchmal musste ich dann darauf achten, die Silben genau gleichzeitig auszusprechen", erzählte sie. Eine große Hilfe sei der Dirigent: Ihr Blick wandere zwischen ihm und dem Notenblatt immer hin und her. Am meisten Spaß mache es, wenn es an den Höhepunkten richtig laut werde, meinten Anna und Annkathrin.

Zur Besetzung am Sonntagabend gehörten auch die Solisten Andrea Graff, Christin Kullmann (Sopran), Thomas Klose (Tenor) und Guido Scheer (Bass). "Bei so einem anspruchsvollen Konzert braucht man auch professionelle Musiker, die schwierige Teile übernehmen können", sagte Ludwig Heßeler. Komponist Matthias Hesseler spielte ebenfalls im Orchester, was er nicht als Nachteil empfand: "Ich kannte ja die Einsätze."

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