Neues Bonner Verkehrskonzept Interessenverbände des Einzelhandels sind empört

BONN · Die Vertreter des Bonner Einzelhandels sind empört, dass sie bei den Neuplanungen rund um den zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und die damit verknüpften neuen Verkehrsführungen in der Innenstadt nicht gehört wurden.

"Die Stadt stimmt sie mit der Fahrradlobby, den Stadtwerken, der Bahn und anderen gesellschaftlichen Gruppen ab, aber ausgerechnet die Hauptbetroffenen werden nicht gehört", brüskiert sich der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, Martin Hergarten.

"Wir sträuben uns nicht gegen Veränderungen und begrüßen ausdrücklich die Verbesserungen am ZOB, aber manche Punkte in dem Verkehrskonzept halten wir für unausgegoren", ergänzt Oliver Hoffmann, Vorsitzender von City-Marketing. Sie befürchten "das totale Chaos", wenn die Pläne so umgesetzt werden. Wie berichtet, werden im Zuge der Neuordnung des ZOB etliche Straßen für Autos gar nicht oder anders zugänglich sein.

Von der Kaiserstraße kommend wird man als Autofahrer nicht mehr in die Maximilianstraße fahren können, die Thomas-Mann-Straße wird nur in Richtung Hauptbahnhof befahrbar sein und die Stockenstraße zur Rathausgasse hin komplett gesperrt. Gerade das verstehen die Einzelhändler nicht: "Das sollte ja erst geschehen, wenn das Viktoriakarree neu bebaut und die Zufahrten in die Marktgarage zum Belderberg hin verlegt werden", so der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands, Uwe Stephan.

Den Einzelhändlern in der Bonner City ist die Erreichbarkeit ganz wichtig. "Immerhin kommen etwa 40 Prozent unserer Kunden mit dem Auto", so Hoffmann weiter. "Und wir sind mit rund 10.000 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in der Innenstadt."

Stadtbaurat Werner Wingenfeld werfen sie vor, sie seit fast zwei Jahren hinzuhalten: "Das versprochene Verkehrsgutachten liegt immer noch nicht vor", so Stephan.

Wingenfeld kann die Aufregung nicht verstehen: "Das Eine ist die geplante Aufgabe des Cityrings zugunsten eines Citybogens, und dazu wird es ein Gutachten geben. Das Andere ist ein neues Verkehrskonzept, das leicht an neue Maßnahmen angepasst werden kann. Für die Schließung der Stockenstraße gibt es mit dem Linksabbieger am Belderberg doch einen vollwertigen Ersatz."

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