Poppelsdorfer Volksschule Jahrgang 1945 huldigte Ex-Lehrer Georg Schleimer

POPPELSDORF/VENUSBERG · An den Lehrer Georg Schleimer erinnern sich die Schulkameraden aus der Poppelsdorfer Volksschule gerne. Sie hätten ihn am liebsten gleich zur Einschulung 1945 bekommen - aber wie alle anderen männlichen Lehrer musste auch er erst einmal entnazifiziert werden.

 Das Abschlussfoto 1953 an der Volksschule Poppelsdorf, rechts steht Lehrer Georg Schleimer.

Das Abschlussfoto 1953 an der Volksschule Poppelsdorf, rechts steht Lehrer Georg Schleimer.

Foto: privat

Auf dem Klassentreffen 60 Jahre nach ihrer Schulentlassung erzählten die verbliebenen Mitglieder der Klasse, was er für sie getan hat: Er habe zum Beispiel drei Klassenfahrten organisiert und dafür gesorgt, dass auch die Kinder mitfahren konnten, deren Eltern es sich eigentlich nicht leisten konnten. "Und auch nachdem wir entlassen waren, hat er sich um jeden gekümmert", sagte Franz-Josef Göllner.

Der Einzige der früheren Jungenklasse, der noch in Poppelsdorf wohnt, hatte das Treffen in der Waldau organisiert. Man komme alle fünf Jahre zusammen, und das schon seit kurz nach dem Schulabschluss, sagte er. Auch eine Leistung von Lehrer Schleimer, den sie ab 1950 hatten. "Er hat uns zusammengeschweißt."

Dabei habe er seine ganz eigenen Erziehungsmethoden gehabt - den Rohrstock gab es bei ihm nicht: "Wenn wir etwas angestellt hatten, hat er uns mit Nichtbeachtung gestraft", so Klaus Müller. Er hatte den weitesten Anfahrtsweg: Für diese Treffen kommt er immer gerne aus Flensburg in die alte Heimat.

Den Rohrstock habe er dafür bei anderen Lehrern öfter zu spüren bekommen, so dass er auch Blasen an den Händen hatte, die sich entzündeten: "Ich musste mit verbundenem Arm zur Erstkommunion." Sie waren halt doch manchmal Lausbuben. Für einen Streich hat Göllner einmal richtigen Ärger mit dem Rektor gehabt: Der hatte den Toilettenschlüssel außen an der Tür stecken gelassen, und der junge Franz-Josef konnte nicht widerstehen und drehte ihn um.

Nachdem der Schulleiter die ganze Pause über nicht aus der Toilette kam, habe er direkt gewusst, wer es gewesen sei, so Göllner.

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