Tanz der Maskottchen Japaner werben in Bonn für die Olympischen Spiele

Bonn · Botschafter des Sports werben für die nächsten Sommerspiele in Japan. Dafür machten sie Halt in Bonn - dem einzigen Stopp in Deutschland.

 Die deutschen Paralympik-Sportler Katharina Bauernschmidt und Heinrich Popow werben mit den Maskottchen Miraitowa (l.) und Someity für den Sport vor dem Rathaus.

Die deutschen Paralympik-Sportler Katharina Bauernschmidt und Heinrich Popow werben mit den Maskottchen Miraitowa (l.) und Someity für den Sport vor dem Rathaus.

Foto: Stefan Knopp

Wenn jemand am Freitagvormittag im kalten Wind nicht fror, dann waren es die beiden Menschen in den plüschigen Kostümen, die für einen Videodreh vor dem Alten Rathaus standen. Die putzigen Figuren heißen Someity und Miraitowa und sind die Maskottchen für die Paralympischen und die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Die beiden touren momentan durch Europa, haben schon in Barcelona vor der Sagrada Familia und im Olympiastadion gedreht, in Paris unter anderem vor dem Eiffelturm. Auch Lausanne, London und Athen stehen auf der Liste. Der Besuch in Bonn war der einzige in Deutschland.

Warum dann nicht Berlin? Der Grund ist, dass das Internationale Paralympische Komitee seinen Sitz in der Bundesstadt hat. Auf ihrer „Make the Beat“-Tour drehen sie einen Werbefilm, der vor allem in den Austragungsorten in Japan die Stimmung für die sportlichen Wettkämpfe anheizen soll. Die Choreographie ist einfach: Es gibt einen Beat, dazu wird geklatscht. Das wurde mehrmals gefilmt, mal nur mit den Maskottchen, mal mit den beiden paralympischen Sportlern Katharina Bauernschmidt und Heinrich Popow und mal mit einer Gruppe Kinder, deren Eltern für das Komitee arbeiten.

Typisch Japan: Die Maskottchen scheinen aus einem Manga-Comic gestiegen zu sein. Knuddelig, große leuchtende Augen, das olympische Miraitowa in Blau und Weiß, das paralympische Someity in Pink und Weiß – Kanutin Bauernschmidt fühlte sich an die „Pinke Flotte“ erinnert, mit der die deutsche Mannschaft bei mehreren Spielen der letzten 28 Jahre angetreten ist. Die beteiligten Kinder – Matea, Inga, Clara (alle 10) und Linn (9) von der Nordschule sowie Elsa (5) – fanden sie jedenfalls sehr süß.

Ob die Menschen in den Kostümen durch diese auch vor dem Coronavirus geschützt sind? Denn bei aller Freude, die Bauernschmidt und der mehrmalige Goldmedaillengewinner Popow schon erfasst hat, schwingt dieses Thema auch immer mit. Man sei voll in den Vorbereitungen, sagte Bauernschmidt. „Aber viele Qualifikationswettkämpfe für die Paralympics sind schon ausgefallen.“ Im April sollen Sichtungen für die Kanuten stattfinden, die letzen Olympiaplätze im Mai vergeben werden – das wird alles ganz schön knapp, wenn Covid-19 den Vorbereitungen einen Strich durch die Rechnungen macht.

Eine Absage wäre „das Schlimmste, was passieren könnte“, sagte Popow. „Das wäre schade für alle Sportler, die sich jahrelang darauf vorbereitet haben.“ Man müsse aber jetzt auf die Experten vertrauen. Spiele vor leeren Rängen fände er nicht gut. Als Sportler lebe man ja auch vom Jubel der Zuschauer. „Das setzt Energien frei und pusht einen.“ Beide Sportler bleiben aber optimistisch – nur so kann man auch „schön fleißig weitertrainieren“ – das jedenfalls sei die Ansage an die Sportler, so Bauernschmidt.

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