Kommentar Jetzt soll's der Bürger richten

Wer gerne schwimmen geht, kann diese Frage bestimmt beantworten: Wollen Sie lieber in moderne, hübsche Hallenbäder - vielleicht sogar in ein nagelneues Bad gehen und dafür ein paar der alten Hündchen schließen? Oder aber fänden Sie es generell besser, die bestehenden Langeweile-Bäder alle (!) zu behalten, zu sanieren und dafür an der Kasse noch spürbar mehr zu bezahlen?

Wenn es nach CDU und Grünen geht, sollen die Bürger das bald entscheiden. Und nach einigem Nachdenken dürfte klar sein, wie die Mehrheit der Bürger abstimmt. Sie wird wohl die Variante wählen, die ein modernes Bad verspricht. Mal ehrlich, die andere Option hört sich doch ziemlich unattraktiv an, denn wer will für die Bestandssicherung alter Bäder auch noch deutlich mehr bezahlen?

Dem Bürger jetzt (scheinbar) die Wahl zu überlassen, halten CDU/Grüne jedoch für einen klugen Schachzug. Sie fühlen sich erst nach einer Bürgerbefragung legitimiert, hier tätig zu werden.

Und müssen sich bis dahin nicht mit einem konkreten Vorschlag, ein Bad zu schließen, die Finger verbrennen - was ansonsten passiert wäre. Kritiker werden ihnen zudem vorhalten, dass sie die Verantwortung auf den Bürger abwälzen.

Am Ende muss es sowieso konkret werden, und die Politik wird so oder so nicht um eine Entscheidung herum kommen. Wie die aussehen kann? Womöglich gar nicht so viel anders als der Vorschlag des Oberbürgermeisters. Nur hintenrum, durch die kalte Küche.

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