Sohn des Ministerpräsidenten Wahl-Bonner Johannes Laschet arbeitet als Blogger und Model

Köln/Bonn · Johannes Laschet arbeitet als Model und Blogger. Seinen Vater, Ministerpräsident Armin Laschet, berät er in Modefragen.

 Johannes Laschet im Backstage-Bereich des Marriott-Hotels in Köln, wo er sich auf seinen Laufsteg-Auftritt vorbereitet.

Johannes Laschet im Backstage-Bereich des Marriott-Hotels in Köln, wo er sich auf seinen Laufsteg-Auftritt vorbereitet.

Foto: Maximilian Mühlens

In den Räumlichkeiten des Marriott-Hotels in Köln herrscht reger Betrieb. Models sitzen vor beleuchteten Schminkspiegeln und werden von Make-up-Künstlern geschminkt. Andere Models haben es sich auf Stühlen gemütlich gemacht, lesen Nachrichten auf ihren Smartphones und unterhalten sich. Einige posieren für einen Fotografen. Sie alle bereiten sich am Montagnachmittag auf ihren abendlichen Auftritt bei der Lambertz Monday Night im Wartesaal am Dom nahe des Kölner Hauptbahnhofs vor.

Hermann Bühlbecker, Alleininhaber der Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz, lädt jedes Jahr im Rahmen der Internationalen Süßwarenmesse Stars und Sternchen aus dem In- und Ausland an den Rhein. Bei der Party, die in diesem Jahr unter dem Motto „Wild Chocolate Party“ steht, gibt es traditionell eine Show, bei der prominente Models Schokoladen-Mode präsentieren. Mittendrin: Johannes Laschet. Der Wahl-Bonner ist Experte für klassische Herrenmode, Blogger und vor allem erfolgreicher Influencer, der auf Instagram derzeit mehr als 91 000 Follower hat.

Die Fotos, die er dort postet, zeigen den Jurastudenten stets elegant gekleidet und entstehen vor allem in der Bonner Südstadt. Man kann aber auch das Kunstmuseum, das Rheinufer und immer wieder das Hauptgebäude der Uni Bonn entdecken. Entweder knipst seine Freundin die Bilder oder ein befreundeter Fotograf. „In der Südstadt gibt es so viele schöne Gebäude – da kann man tolle Bilder machen. Es ist ein Mekka für Blogger“, sagt der 30-Jährige dem GA. Dass er dabei auch immer wieder „interessierte Blicke“ von Passanten erntet, gehöre dazu. An Bonn schätzt er die Ruhe und vor allem, dass man an vielen Ecken noch immer den Flair der „alten Republik“ spüren kann.

Auch sein Vater studierte in Bonn Rechtswissenschaften

Gebürtig kommt der junge Mann aus Aachen. Lambertz war ihm daher schon immer ein Begriff. „Im vergangenen Jahr war ich bei der Monday Night noch Gast, heute stehe ich auf dem Laufsteg“, berichtet er. Im Vorfeld wurde daher eifrig geprobt. „Es ist gar nicht so einfach, im Rhythmus mit der Musik auf dem Laufsteg zu laufen“, sagt er. Während er seinen mit Schokolade verzierten Anzug und einen Koffer voller Mozartkugeln präsentiert, läuft im Hintergrund „Eye of the Tiger“.

2009 kam Laschet nach Bonn, um dort Rechtswissenschaften zu studieren – in diesem Jahr schließt er sein Studium ab. Dabei ist der junge Mann in große Fußstapfen getreten: Sein Vater, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, hat auch in Bonn Rechtswissenschaften studiert. Dass er aufgrund seines prominenten Nachnamens auch immer auf seinen Vater angesprochen wird, ist für Johannes Laschet normal. „Das gehört dazu“, sagt er lachend. Er kann auch darüber lachen, dass viele ihn wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit Hollywood-Star Ryan Gosling vergleichen.

Stilbewusst und klassisch: Ein großer Freund der Herrenmode

Seine Leidenschaft ist aber nicht die Schauspielerei, sondern die klassische Herrenmode. Nach seinem Studium hat er sich daher einige Projekte vorgenommen: Unter anderem möchte er ein Buch schreiben und Vorträge über Herrenmode halten. Denn die schicke und klassische Herrenmode feiert seiner Meinung nach derzeit ein Revival. „Sich als Mann elegant und stilbewusst zu kleiden, ist cool“, so Laschet. Er legt Wert darauf, dass er sich für seine Fotos bei Instagram keinesfalls verkleide. „Ich laufe immer so herum. Casual Kleidung ist eher nicht so meines“, verrät er.

So sehr Laschet Bonn auch mag, so fehlen ihm in der Bundesstadt die richtigen Geschäfte für Herrenmode. „Für schöne Herrenmode muss man nach Köln fahren“, so Laschet. Denn dort würde es noch die kleinen, feinen und ausgefallenen Mode-Boutiquen für den Herren geben.

Sein Wissen und sein Gespür für guten Stil gibt er auch seinem Vater weiter. „Wir gehen oft zusammen Klamotten kaufen – vor allem Anzüge und Schuhe. Erst letztens waren wir wieder unterwegs. Ich gebe ihm sehr gerne Tipps“, so Laschet. Ein gutes Händchen beweise sein Vater bei der Wahl der Krawatten. „Das kann er“, sagt er lachend. Dass auch sein Vater Gast der Monday Night ist, macht ihn nicht nervös. „Ganz im Gegenteil, so ist es für mich sogar einfacher, über den Laufsteg zu laufen“, verrät er.

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