Fliegergemeinschaft organisiert Dankeschön-Aktion Jugendfeuerwehr hebt ab in die Lüfte

Bonn · Pilotin Kathrin Kaiser hat im Namen der Fliegergemeinschaft Hangelar (FGH) Rundflüge für Kinder und Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehren organisiert, um sich bei ihnen für ihr gesellschaftliches Engagement zu bedanken.

 Celina (15) und Colin (13)

Celina (15) und Colin (13)

Foto: Niklas Schröder

Beinahe im Minutentakt dröhnen am Sonntag Luftfahrzeuge über dem Flugplatz Hangelar in St. Augustin. 26 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Bonn warten auf einen ganz besonderen Einsatz. Sie dürfen bei Piloten der Fliegergemeinschaft Hangelar (FGH) mit im Cockpit sitzen und einmal Bonn und das Rheinland von oben sehen. Pilotin Kathrin Kaiser hat die jungen freiwilligen Wehrleute als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement zu den Rundflügen eingeladen.

 Den Rundflug über Bonn und die Region genießen Celina (15) und Colin (13) von der Freiwilligen Feuerwehr

Den Rundflug über Bonn und die Region genießen Celina (15) und Colin (13) von der Freiwilligen Feuerwehr

Foto: Niklas Schröder

So wie Fabian (15), Arda (14) und Ben (11), die gerade aus dem Kleinflugzeug steigen. „Ich bin das erste Mal in meinem Leben geflogen und es hat sich angefühlt, als würde ich in einem Auto sitzen, das Berge hoch und runterfährt“, sagt Fabian mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich konnte das Phantasialand von oben sehen, das war sehr schön“, freut sich auch Arda.

Fliegergemeinschaft organisiert Dankeschön-Aktion: Jugendfeuerwehr hebt ab in die Lüfte
Foto: Niklas Schröder

Die drei Schüler gehören zum Feuerwehrnachwuchs aus Lengsdorf und Graurheindorf. „Ich bin durch einen Freund an die Feuerwehr gekommen und habe seit dem ersten Tag viel Freude“, sagt Ben. Arda hat die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen schon immer bewundert und will sich jetzt selbst engagieren. „Ich bin Jugendsprecher“, sagt Arda. Zwischen 15 und 20 Minuten sind die Jugendlichen in der Luft. Ausgedacht hat sich die Flugaktion Pilotin Kathrin Kaiser, die am Sonntag ebenfalls mit ihrer Propellermaschine unterwegs ist. „Seit Corona unser Leben beeinflusst, fällt leider Jahr für Jahr die schöne Nikolausaktion aus, die die FGH für weit über tausend Menschen veranstaltet hat“, sagt die Pilotin. Um dennoch einige Kinder glücklich zu machen, hat die zweifache Mutter zunächst gehbehinderten Kinder und Kindern aus armen Familien Flüge ermöglicht. „Dieses Mal wollte ich Kinder und Jugendliche beschenken, die der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.“ Gerade die Jugendfeuerwehr stehe als Symbol für den immer schwieriger zu findenden Nachwuchs für ein Ehrenamt, findet Kaiser. „Und somit schlage ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Denn man muss endlich mal darauf aufmerksam machen, dass es ohne die Freiwilligen, die den Mut haben, auch mal aus ihrer Komfortzone rauszugehen, in unserer Gesellschaft an vielen Ecken kriseln würde, und das tut es ja bereits“, sagt Kaiser.

Fliegergemeinschaft organisiert Dankeschön-Aktion: Jugendfeuerwehr hebt ab in die Lüfte
Foto: Niklas Schröder

Nachdem sie ihren Flugschein 2019 gemacht hat, erwarb die Bundesbeamtin ein 50 Jahre altes Flugzeug. „Es dauerte noch fast ein Jahr, bis es komplett restauriert und vom Prüfer als lufttüchtig deklariert war.“ In der roten „Grumman AA5 Traveler“ sitzen Celina (15) und Colin (13) und schauen mit großen Augen auf die vielen kleinen Häuser und Straßen von Bonn. Kaiser steuert ihre Maschine nun über den Posttower. Die Flugkurve in Seitenlage macht Colin besonders Spaß. Celina hat hingegen mit ein paar Ängsten zu kämpfen, gibt sich aber tapfer. „Es hat mir viel Spaß gemacht. Meine Angst wurde während des Flugs weniger“, sagt die Schülerin im Anschluss. Sie will bald als freiwillige Feuerwehrfrau arbeiten.

Fliegergemeinschaft organisiert Dankeschön-Aktion: Jugendfeuerwehr hebt ab in die Lüfte
Foto: Niklas Schröder

Neben der Grumman bringen am Sonntag noch ein offener Gyrocopter und zwei weitere Kleinmaschinen die Jugendlichen in die Luft. Glück haben alle Beteiligten mit dem Wetter. „Bei zu starkem Wind können die relativ kleinen und leichten Sportflugzeuge den Gesetzen der Natur nicht viel Stirn bieten“, erklärt Kaiser. Beim Wind komme es aber auch darauf an, aus welcher Richtung er weht: „Liegt er genau auf der Bahn, also, wenn wir ihn entgegen starten, hilft er uns sogar, dass wir schneller steigen und sanfter landen.“ Wirklich gefährlich seien Scherwinde und starke Böen, erst recht kurz vor der Landung.

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