GA-Aktion zur OB-Wahl Jugendliche sprachen mit den Kandidaten über ihre Themen

Den drei Oberbürgermeister-Kandidaten die Fragen zu stellen, die ihnen auf den Nägeln brennen, dazu hatten die Jugendlichen bei einer Gesprächsrunde an der Feuerstelle des Spielplatzes Finkenweg Gelegenheit.

Ein großes Thema, auch für die Besucher der offenen Jugendtreffs, ist die Zukunft der Bonner Schwimmbäder: "Warum soll ein neues Kombi-Bad gebaut werden, anstatt das Geld in die Sanierung der anderen Bäder zu stecken und sie so zu erhalten?", fragte Clemens (21). Er halte nichts von der Idee, ein Spaßbad in der Beueler Rheinaue zu bauen, sagte Ashok-Alexander Sridharan (CDU). "Dafür haben wir kein Geld. 30 Millionen Euro zu investieren, können wir uns nicht leisten." Er sprach sich aber für ein einfaches Kombi-Bad aus, das sowohl für Bonner als auch für Bad Godesberger gut zu erreichen sein sollte.

"Ich finde nicht, dass wir zu viele Bäder haben, aber wir haben zu wenig Geld, um alle zu betreiben", sagte Tom Schmidt (Grüne). Auch er sprach sich generell für ein Kombi-Bad aus, allerdings sei Beuel der falsche Standort. "Das Kombi-Bad ist nicht die Lösung aller Probleme", so SPD-Kandidat Peter Ruhenstroth-Bauer. Vielmehr müsse die Stadt Bonn mehr auf Vereine eingehen, die sich engagieren wollten.

Auch die finanzielle Situation Bonns beschäftigt die Jugendlichen: "Bonn hat 1,8 Milliarden Euro Schulden. Ich als Jugendliche frage mich: Warum müssen wir darunter leiden, wenn Sie Fehler machen? Warum werden uns die Bäder geschlossen, warum können wir nicht mehr zur Bücherei gehen? Warum spart man nicht an der Verwaltung?", fragte Salsabil (13). Man werde in allen Bereichen sparen müssen, so Sridharan, auch bei der Verwaltung. Er könne die Frage aber nachvollziehen: "Das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, dass die Schulden vor allem diejenigen, die jetzt hier sitzen, und zukünftige Generationen betreffen", so der CDU-Kandidat. "Ich glaube, man muss so ehrlich sein, zu sagen: Wir haben nicht genug Geld", sagte Tom Schmidt. Die Stadt müsse sparen.

"Ich finde das auch nicht schön. Aber wenn wir die Verschuldung weiter hochtreiben, werden es zukünftige Generationen noch schwerer haben", so der Grünen-Kandidat. Es gebe zwei Wege, zu sparen, sagte Ruhenstroth-Bauer: "Entweder, ich mache den Kahlschlag, ich mache alles dicht, die Stadtteilbibliotheken, die Bäder." Doch gerade angesichts vieler Grundschulkinder, die nicht schwimmen könnten, und Jugendlicher, die lieber vor dem Computer "daddelten", halte er das für falsch, so der SPD-Kandidat. "Ich glaube, wir sollten den anderen Weg gehen und intelligent sparen."

Auch Wünsche und Anregungen gaben die Jugendlichen den drei OB-Kandidaten mit auf den Weg. "Wir haben hier schon lange das Problem, dass wir entlang des Wegs zum Jugendtreff keine Beleuchtung haben. Gerade für uns Mädels ist das abends sehr unangenehm. Aber keiner bei der Stadt hat dafür ein offenes Ohr", sagte Selina (16).

Auch mehr Hilfe für Jugendliche bei Ämtergängen, Plätze, an denen sie sich abends aufhalten können, einen ordentlicheren Bonner Hauptbahnhof und ein großes Kino in der Stadt wünschen sich die jungen Besucher des Spielplatzes Finkenweg.

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