Ehrenamtler in Bonn Junge Leute aus Texas in sozialem Einsatz

Bonn · Studierende der Akademie für Internationale Bildung und Schüler der Bonn International School arbeiten im Spendenlager für Flüchtlinge - und lernen so eine andere Seite ihres Gastlandes und der Stadt kennen.

 AIB Charity Tag- amerikanische Studenten helfen beim Sortieren der Spenden im Zentrallager für Sachspenden

AIB Charity Tag- amerikanische Studenten helfen beim Sortieren der Spenden im Zentrallager für Sachspenden

Foto: Barbara Frommann

Auf dem Hof des Zentrallagers für Sachspenden schleppen am Samstag junge Menschen Säcke mit Kleidung und sortieren sie an großen Tischen. In fröhlicher Atmosphäre prüfen sie die Spenden und legen Kleidungsstücke ordentlich zusammen. „Heute tummelt es sich besonders, denn nicht nur Studierende der Akademie für Internationale Bildung (AIB) sind hier, sondern auch Schüler der Bonn International School“, sagt Jan Erik Meyer. Er ist Ehrenamtskoordinator der Gemeinden St. Petrus und St. Martin und Mitinitiator des Zentrallagers Sachspenden Bonn. „An einem Tag wie heute ist die Arbeit nicht ganz leicht zu koordinieren, aber wir sind sehr froh um all die Hilfe.“

In drei Bereichen gebe es nie genug helfende Hände: bei der Neuware, wo eine grobe Vorsortierung stattfinde, im Zwischenlager, wo Größen sortiert würden, und im Lager, wo die geschaffene Ordnung erhalten bleiben solle.

Auch Ehrenamtlerin Barbara Holzheimer freut sich über die zusätzliche Hilfe: „Das hilft uns sehr“, findet die junge Frau. Gerade zu dieser Jahreszeit sei die Zeit knapp, um Wintersachen wegzuräumen und Frühlingskleidung einzusortieren. Holzheimer ist eine von 30 Ehrenamtlern, die regelmäßig im Zentrallager engagiert sind. „Wir haben 300 registrierte Helfer, von denen zehn Prozent wirklich aktiv sind. Von ihnen kommen viele sogar täglich“, so Meyer. Was als Sachspendenlager für Flüchtlinge angefangen hat, kann mittlerweile auch den Bedarf anderer Bedürftiger decken. Die Initiatoren laden jeden ein, vorbeizukommen und sich den Bestand anzuschauen: „Und sei es die Mutter des Jungen, der sagt: Ich habe einen neuen Klassenkameraden, der keinen Tornister hat.“

Der Tag der ehrenamtlichen Arbeit hat bereits Tradition: Schon zum vierten Mal leisten etwa 70 US-amerikanische Studierende der AIB Freiwilligenarbeit für lokale Vereine und deren Projekte, um so den Bonnern für die Gastfreundschaft zu danken. Die Idee stammt von Studenten der Texas A&M University in College Station, die jedes Jahr einen solchen Freiwilligentag organisieren. Im Vordergrund steht, neben den Hilfsprojekten, auch die aktive Einbindung der Studierenden in das Bonner Leben.

Und die haben Freude an ihrem Engagement: „Für mich ist das heute eine gute Sache. Natürlich will man lieber ausschlafen. Aber jetzt habe ich das Gefühl, meine Zeit produktiv einzusetzen“, so der 21-jährige Christian Salinas aus Texas. „Außerdem sehe ich, wie sehr sich die Menschen hier für Flüchtlinge einsetzten.“

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