Amtsgericht Junkie rammt Opfer Spritze in den Bauch

BONN · Der Streit um eine Zigarette im Umfeld des Hauptbahnhofs scheint einem 17-Jährigen beinahe zum Verhängnis geworden zu sein: Sein Kontrahent, ein offenbar drogenabhängiger 37 Jahre alter Mann, rammte ihm eine Spritze in den Bauch.

Er muss sich demnächst wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Bonner Schöffengericht verantworten. Wie Amtsgerichtsdirektorin Birgit Niepmann mitteilte, soll der arbeitslose Mann dem Jugendlichen am Nachmittag des 18. November des vergangenen Jahres damit gedroht haben, er könne ihn mit HIV infizieren. Dann soll der 37-Jährige seine Drohung wahr gemacht und dem 17-Jährigen eine benutzte Spritze, an der später Kokainanhaftungen gefunden wurden, in den Bauch gestoßen haben.

In der Folgezeit musste das Opfer mit der Ungewissheit leben, ob es durch die Spritze tatsächlich mit einer Krankheit infiziert wurde. Es stellte sich heraus, dass der Angeklagte zwar nicht an HIV erkrankt ist - dafür aber Hepatitis C hat. Eine erste Untersuchung ergab laut Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen, dass der Jugendliche nicht infiziert wurde.

Um endgültige Sicherheit zu haben, müssten jedoch weitere Kontrolluntersuchungen abgewartet werden. Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Haftstrafe von mindestens sechs Monaten. Der arbeitslose Glas- und Gebäudereiniger ist bereits mehrfach vorbestraft - unter anderem wegen Diebstahls und Schwarzfahrens. Wegen Körperverletzung musste er bereits eine Geldstrafe zahlen.

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