Mehr als 20.000 Besucher Veranstalter ziehen positive Bilanz nach Käpt’n-Book-Lesefest

Bonn · Das Käpt’n-Book-Lesefest ist in Bonn erfolgreich zu Ende gegangen. Der Abschluss fand im Deutschen Museum mit einer Lesung zu Künstlicher Intelligenz statt. Der nächste Termin steht derweil schon fest.

 Illustrator Merhdad Zaeri versteckt in seinen Bildern gerne Wörter. Hier geht „Freundschaft“ in einer Zeichnung auf.

Illustrator Merhdad Zaeri versteckt in seinen Bildern gerne Wörter. Hier geht „Freundschaft“ in einer Zeichnung auf.

Foto: Stefan Knopp

Das Rheinische Lesefest 2021 ist vorbei, Käpt’n Book wird jetzt auf den sieben Weltmeeren nach Autoren und Büchern für das nächste Jahr suchen. Für die Veranstalter war das Ganze wieder ein Erfolg, und für die Käptin eine gelungene Premiere. Nach dem Familienfest im LVR-Museum am Samstag fand das Finale am Sonntag im Deutschen Museum Bonn statt.

Dort freute man sich über Besuch aus Polen. Denn die Autorin Maria Mazurek und der Illustrator Marcin Wierzchowski haben mit dem Buch „Ava im Land der Zukunft“ ein Thema für junge Leute zu Papier gebracht, das man sich nach der Neuausrichtung des Museums auf die Fahne geschrieben hat: Es möchte sich laut Mitarbeiterin Natascha Zitzke als „Forum für Künstliche Intelligenz in NRW“ etablieren, und genau darum geht es in dem Buch für Leseratten ab neun Jahren. Da wurde auf Polnisch mit deutscher Übersetzung erklärt, was eine KI ist, wie sie tickt und wo sie schon überall zum Einsatz kommt. „Eines kann sie aber nicht: Emotionen empfinden“, so die Autoren. Deshalb würden sie den Menschen auch nie ersetzen können.

Auch Vitali Konstantinovs Buch „Es steht geschrieben“ passte gut ins Museum: Darin geht es um die Entwicklung der Schrift „von der Keilschrift zum Emoji“. Während seiner unterhaltsamen Lesung durften die jungen Zuschauer auch eigene Emoji-Geschichten zu Papier bringen, die ganz ohne Schriftzeichen auskamen. Außerdem stellte Antje Leser ihr Buch „Holunder Trotz – Ein Troll für alle Fälle“ vor. Das Theater Kunstdünger spielte „Hannah und die Bohnenranke“, und Christina Laube las aus „Marthas Reise“. Merhdad Zaeri, der dazu die Bilder gezeichnet hat, erklärte anschließend, wie man aus einer Krickelei ein schönes Bild erschafft. Kernaussage war: Kein Strich ist verkehrt.

Beim jungen Publikum hat das Lesefest eine ungebrochene Faszination. Eva (11), die gerne liest, war schon öfters dabei, um neue Bücher und Autoren kennenzulernen. Sie hat mehrere Veranstaltungen mitgemacht und war begeistert von der Lesung von Carla Haslbauer, weil die zu „Die Tode meiner Mutter“ auch sang.

Dass dieses Jahr der Käpt’n eine Käptin war, sei auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich gewesen, sagte Eva. „Aber es ist schön, dass das auch mal jemand anderes macht.“ Ob Mann oder Frau, das sei ihr aber egal. Käptin-Darstellerin Alina Rohde hatte da schon andere Erfahrungen gemacht. „Eltern kamen mit Söhnen und sagten: ‚Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass auch eine Frau Käpt’n sein kann’.“ Das bestätigte sie: „Es ist ganz wichtig, dass das mal eine Frau ist.“ Die Schauspielerin am Theater Marabu genoss die Zeit und möchte gerne nächstes Jahr wiederkommen.

Der Termin steht schon fest: 2022 findet Käpt’n Book von 23. Oktober bis 6. November statt. Mehr wollte Organisatorin Cornelia Kothe noch nicht verraten. Aber man beginne jetzt schon mit den Vorbereitungen. Mit dem Fest in diesem Jahr war sie sehr zufrieden: Sicher mehr als 20.000 Besucher habe man bei den 485 Veranstaltungen an 200 Orten in 27 Gemeinden gehabt – wegen der Corona-Einschränkungen kein Rekord, aber deutlich mehr als im Vorjahr. 47 Autoren haben mitgemacht, 26 davon waren Debütanten.

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