Abflussbegrenzer in Ippendorf Kanalbau gegen den Starkregen

IPPENDORF · Immer wieder läuft bei Starkregen in Ippendorf das Wasser in die Keller von Anwohnern in der Ferdinandstraße und Im Blumengarten. Jetzt lässt die Stadt einen neuen Abflussbegrenzer in einem Regenrückhaltebecken unter der besagten Kreuzung am neuen Smetana-Carrée einbauen. Doch im Kampf gegen die Flut wird das den Anwohnern wohl nur sehr begrenzt helfen.

Wie die Stadt mitteilte, wird ab Mitte Oktober ein sogenannter Drosselschieber an diesem Regenrückhaltebecken ausgetauscht. Das dauert bis zum nächsten Frühjahr. So lange kommt es auf der Ferdinandstraße zu Verkehrsbehinderungen, teilte das Presseamt mit.

Das Rückhaltebecken, das Anwohner mit im Verdacht haben, die Überflutungen nicht verhindern zu können, wird damit jetzt auf Vordermann gebracht. Der Ablauf des aufgefangenen Wassers in den Kanal funktionierte bisher durch einen mechanisch arbeitenden Drosselschieber. Um die Menge des Wassers künftig erfassen zu können, wird nun ein elektrisch betriebener Drosselschieber einschließlich zugehöriger elektronischer Messeinrichtungen eingebaut.

Eine Maßnahme, die nach Angaben des Tiefbauamts umfangreiche Bauarbeiten erforderlich macht. Für die Dauer der gesamten Bauarbeiten muss eine einspurige Verkehrsführung der Ferdinandstraße in Fahrtrichtung Bonn eingerichtet werden. In entgegengesetzter Richtung wird der Verkehr über die Ippendorfer Allee umgeleitet. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen laut Stadt etwa 200.000 Euro.

Der Austausch soll bis Ende März 2016 abgeschlossen sein. Ursprünglich hatte man mit Kosten von 95.000 Euro gerechnet. Die erste Kostenschätzung habe die reine Maschinen-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik beschrieben, so die Stadt. Demnach war zunächst vorgesehen, die vorhandene überalterte Technik auszubauen und die neue Technik an gleicher Stelle zu installieren. Lediglich der erforderliche Schaltschrank zur Herstellung der elektrischen Anschlüsse sollte neu gesetzt werden.

"Diese erste Idee erwies sich leider als ungünstig", zitiert das Presseamt den Leiter des Tiefbauamtes, Peter Esch. Es habe sich stattdessen herausgestellt, dass recht umfangreiche, zusätzliche Tiefbaumaßnahmen unverzichtbar sind. Konkret sind es Erd- und Straßenarbeiten für einen zusätzlich erforderlichen neuen Schachtzugang zum Drosselschacht, der eine Störungsbeseitigung am Schieber auch dann ermöglicht, wenn das Becken bei Starkregen ganz gefüllt ist.

Das Tiefbauamt stellt dabei auch klar, dass die Anwohner der Ferdinandstraße und Im Blumengarten von der Baumaßnahme keine Verbesserung der Situation zu erwarten haben. Denn, so Esch: Der Abflussbegrenzer hat lediglich Einfluss auf das nachgeordnete Kanalnetz im Betrieb unter Standardbedingungen.

"Bei Starkregen wird durch den Begrenzer die Vollfüllung des Kanals, der die Grundstückseigentümer aber ja ohnehin gemäß Satzung mit entsprechenden Rückstauorganen begegnen müssen, nicht etwa verhindert, bestenfalls und unter bestimmten Bedingungen ein wenig verzögert." Abgesehen davon seien die Überflutungen bei den Starkregenereignissen in Ippendorf in der Hauptsache durch wild abfließendes Wasser entstanden. Ein Beitrag zum Schutz vor Überflutungen bei Starkregen sei durch den Abflussbegrenzer also nicht gegeben.

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