Patriarch der maronitischen Christen in Bonn Kardinal Raï besichtigt das Bonner Münster

BONN · Patriarch der maronitischen Christen besucht die Deutsche Bischofskonferenz und besichtigt auch das Bonner Münster.

Rundgang mit Taschenlampe: Stadtdechant Wilfried Schumacher zeigt Kardinal Raï (2. von rechts) das Bonner Münster.

Rundgang mit Taschenlampe: Stadtdechant Wilfried Schumacher zeigt Kardinal Raï (2. von rechts) das Bonner Münster.

Foto: Barbara Frommann

"Die Christen im Mittleren Osten brauchen Stabilität und Frieden", sagte Patriarch Béchara Pierre Kardinal Raï. Das Land sei durch Krieg bedroht, was viele Christen zur Flucht zwinge. Der Patriarch ist das Oberhaupt der maronitischen Kirche, die in Syrien ihren Ursprung und im Libanon ihre größte Verbreitung hat. Derzeit ist er in Deutschland, gestern war er in Bonn bei der Deutschen Bischofskonferenz. Vorher besichtigte die Delegation mit Stadtdechant Wilfried Schumacher das Bonner Münster.

"Die Christen sind nicht nur Personen, sondern auch eine Kirche, die 2000 Jahre alt ist", mahnte der Kardinal. Die müsse erhalten werden. Das war ebenso wie die Flüchtlingssituation und der wachsende religiöse Extremismus im Nahen und Mittleren Osten Thema bei den Gesprächen mit der Bischofskonferenz. Deren Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen" stellt in diesem Jahr Syrien in den Mittelpunkt.

Zum Deutschlandaufenthalt gehört auch ein Besuch bei der Frankfurter maronitischen Gemeinde. Laut Kardinal Raï leben in Deutschland ungefähr 8000 Maroniten, die nicht als Flüchtlinge, sondern als arbeitssuchende Migranten ins Land gekommen sind.

Weitere Stationen seines Aufenthaltes sind eine Begegnung mit Kardinal Rainer Maria Woelki in Köln, der Besuch kirchlicher Hilfswerke in Aachen, politische Gespräche in Berlin und München sowie Treffen mit dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.

Im Bonner Münster führte Stadtdechant Schumacher die Gäste in die Krypta, in den Chor und zu Stationen im Längsschiff sowie an die Stadtkrippe. Er erläuterte ihnen die die Geschichte der Basilika sowie der Stadtpatronen Cassius und Florentius, den Taufstein aus dem 11. Jahrhundert und andere Besonderheiten der Kirche.

Die maronitischen Christen sind über die ganze Welt verteilt. Die mit Rom vereinte Ostkirche wurde im 7. Jahrhundert von dem Mönch Maron gegründet. Die Maroniten stellen im Libanon die größte christliche Gemeinschaft, daneben gibt es dort griechisch-orthodoxe und griechisch-katholische Christen.

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