Übergabe mit Sebastian Pufpaff Karnevalsverein überreicht Spende an Kinderhospizdienst

Bonn · Das Tanzcorps „Sackmarie“ und Kabarettist Sebastian Pufpaff haben eine Spende an den Kinder- und Jugendhospizdienst überreicht.

 Ein Herz für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bonn: Kabarettist Sebastian Pufpaff, AKHD-Sprecher Thomas Meier, Sackmarie-Schatzmeister Christian Simon (von links).

Ein Herz für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bonn: Kabarettist Sebastian Pufpaff, AKHD-Sprecher Thomas Meier, Sackmarie-Schatzmeister Christian Simon (von links).

Foto: Thomas Kölsch

In Zeiten der Krise muss man zusammenhalten – und auch mal aus der Not eine Tugend machen. So wie das noch recht junge Bad Honnefer Tanzcorps „Sackmarie“, das angesichts der ausgefallenen Karnevalssession 2020 die Mitgliedsbeiträge nicht für närrische, sondern für soziale Zwecke einsetzen wollte und kurzerhand drei regionale Projekte mit einer Geldspende bedachte. Am vergangenen Donnerstag erhielt auf diese Weise der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Bonn einen Scheck über 2500 Euro, die dessen Pressesprecher Thomas Meier nur zu gerne von Sackmarie-Schatzmeister Christian Simon und dem Kabarettisten Sebastian Pufpaff in Empfang nahm. „Wir freuen uns sehr über diese großzügige Geste“, betonte Meier. „Durch Corona sind uns – wie vielen anderen Vereinen auch – viele Spenden weggebrochen, während wir gleichzeitig höhere Ausgaben etwa für Masken, Schutzkleidung und Selbsttests haben. Wir begleiten weiterhin rund 30 Familien mit Kindern, die an einer lebensverkürzenden Krankheit leiden, und unsere Arbeit erfordert häufig schlichtweg einen intensiven Körperkontakt. Das stellt gerade in der aktuellen Situation besondere Anforderungen an unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter.“

Für Pufpaff war diese Spendenübergabe eine ganz besondere: Zum einen ist er seit zwei Jahren Mitglied des spendenden Tanzcorps, zum anderen aber auch Schirmherr des Bonner AKHD. „Ich war begeistert, als Christian mit dieser Idee ankam“, sagte er. „Das zeigt, das Karneval mehr sein kann als nur eine große Feierei. Ich bin damals zur Sackmarie gestoßen, weil ich das Gefühl hatte, es sei ein Verein mit Herz. Diese Aktion zeigt, das ich richtig lag.“ Zumal die rund 75 Mitglieder über den regulären Jahresbeitrag hinaus noch einmal tief in ihre Taschen langten und die Gesamtsumme kräftig aufstockten. „Alle standen von Anfang an hinter der Idee“, erinnerte sich Simon. „Wenn wir in diesem Jahr die Menschen schon nicht mit unseren Karnevals-Aktivitäten erfreuen können, dann wollen wir doch auf diese Weise etwas Gutes tun.“

Corona-Pandemie als Herausforderung für Karnevalsvereine

Die Corona-Pandemie stellt derzeit viele Vereine vor große Herausforderungen. Video-Konferenzen können eben nicht alles ersetzen, wie auch Meier hervorhob. „Wir bieten zwar digitale Austausche von Betroffenen an, die auch gut angenommen werden, aber letztlich kann nichts den direkten Kontakt ersetzen.“ Ein Problem, das auch das Tanzcorps kennt – und Pufpaff. „Ich frage mich, wie lange die Kultur noch geschlossen bleiben wird“, sagte er. „Ich habe noch im Oktober mein Programm gespielt, in einem Theatersaal mit einer Lüftungsanlage, die früher in einem Flugzeug eingebaut war. Inzwischen dürfen wir wieder nach Mallorca fliegen, aber die Theater bleiben zu. Und ich fürchte, dass viele Häuser und viele Künstler die Krise nicht überstehen werden.“ Er selbst wird ab dem kommenden Montag immerhin wieder mit seiner Fernsehproduktion „Noch nicht Schicht“ auf Sendung gehen. „25 Folgen wird es auf jeden Fall geben, in denen ich das Tagesgeschehen aufarbeite. Für mich ist es ein Privileg, so ein Format machen zu können. Viele meiner Kollegen müssen sehen, wie sie über die Runde kommen. Ich kenne zwei Komiker aus Köln, die fahren inzwischen für Hermes. Das ist schon eine verrückte Welt.“

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