Comedian Kaya Yanar gastierte im Kunst!Palast
Bonn · Er sei "nicht so der materialistische Typ", erzählt der deutsch-türkische Comedian im voll besetzten Kunst!Palast, in welchem auch an jenem Abend niemand zu frieren braucht. Er werde, fährt der Komiker mit der Schiebermütze fort, oft gefragt, was er denn "mit der ganzen Kohle" mache.
"Ich kaufe mir Erfahrungen", sagt Kaya Yanar etwas zu feist. Soll heißen: Reisen ist seine liebste Freizeitbeschäftigung. Global Kaya. Daraus speist sich auch der Großteil seines marktschreierischen Programms. Die üppig ausgeschmückten Flatulenzwitze gleich zu Beginn setzen jedenfalls schon mal eine rustikale Duftmarke.
Was auf die Dauer kolossal nervt, ist Yanars Hang zu lautmalerischen Effekten. Kaum einen Satz vermag der Comedian zu vervollkommnen, ohne dass er noch verstärkend ins Mikrofon zischt und prustet.
Aber damit lassen sich auch flache Gags immerhin noch ein wenig aufpumpen: Trick 17. Sein Repertoire ist diesbezüglich streng limitiert, so dass sich ein von Yanar imitierter Darmwind genauso anhört wie eine Ohrfeige, ein Ski-Unfall, ein Kavaliersstart oder eine fauchende Katze.
Kaya Yanar im Kunst!Palast
Ein paar Kostproben des als Ethno-Comedy kategorisierten Humors des Kaya Yanar. Über türkische Autofahrer: "Die fahren bekloppt! Die haben keine Verkehrsregeln.
Da gibt's nur links und rechts was auf die Fresse." Die Schweiz wird mit uralten Gags über Offiziersmesser und Toblerone abgehandelt, die Franzosen sind natürlich die Arroganz-Weltmeister, und in Irland wird rund um die Uhr gesoffen, was denn sonst: "Die Iren sind nur am Kotzen. Damit teeren die die Straßen."
Wie prickelnd! Dieser Kaya Yanar ist halt ein Megastar, gell. Merke: Wer nicht nur den Kunst!Palast, sondern auch große Hallen füllt und zudem bei RTL regelmäßig aus dem goldenen Trog schlabbern darf, der hat's einfach geschafft.
