Ladenschlussgesetz Keine Änderung in Bonn - Kaufleute sind gelassen

BONN · Shoppen in der Bonner Innenstadt bis zum Abend und auch schon einmal an Sonn- und Feiertagen: Daran wird sich auch durch das geplante neue Gesetz der NRW-Landesreregierung zu den Ladenöffnungszeiten in Zukunft nichts ändern.

Oliver Hoffmann sieht der Verabschiedung des Gesetzes, das unter anderem die Öffnungszeiten samstags wieder auf 22 Uhr begrenzen will, gelassen entgegen. "In der Innenstadt schließen die meisten Geschäfte am Samstag ohnehin längst wieder um 20 Uhr oder um 21 Uhr", sagt der Vorsitzende des Vereins City Marketing, der sich für alle Belange der Innenstadt einsetzt und dem neben den Geschäftsleuten auch Vertreter der Wirtschaft, Kirchen und anderen Institutionen angehören.

In Bonn seien die Ladenöffnungszeiten sowie die Öffnungen an Sonn- und Feiertagen inzwischen einvernehmlich mit den Kirchen und Gewerkschaften geregelt worden. Seitdem herrscht Ruhe an der Ladenfront. Sie war nach der Freigabe der Ladenschlusszeiten 2006 ziemlich in Aufruhr geraten und hatte zudem Kirchen und Gewerkschaften auf den Plan gerufen.

Gemeinsam geregelt wurde auch, an wie vielen Sonntagen die Geschäfte in den vier Stadtbezirken Bonns öffnen dürfen und auch hierbei, so Hoffmann, ändere sich durch das neue Gesetz in Bonn wohl nichts.

Der Vorsitzende hat ein ganz anderes Problem: Durch den gesellschaftlichen Wandel - etwa die Ganztagsbetreuung in den Schulen oder verdichtete Arbeitszeiten - ändere sich das Einkaufsverhalten der Bürger. "Unter der Woche kommen weniger Kunden in die City zum Einkaufen als früher", hat Hoffmann beobachtet.

Dafür werde der Samstag immer beliebter. Da können Demonstrationen, wie sie an Samstagen halt häufiger in der Bonner Innenstadt stattfinden, den Kaufleuten ebenfalls einen Strich durch die Rechnung machen. Ihr Wunsch, die Zahl der Demos in der City zu beschränken, lässt sich allerdings wohl kaum erfüllen. Denn grundsätzlich bestimmt der Veranstalter einer Demonstration, wo sie stattfinden soll.

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