Weitere Verzögerung Keine Fortschritte bei der Planung des Bonner Frankenbades

Bonn · Für die Prüfung zur Frankenbadsanierung fehlt es dem Städtischen Gebäudemanagement an Personal. Das führt zu einer weiteren Verzögerung. Stellenausschreibungen sind in Vorbereitung.

 Die Sanierung des Frankenbades verzögert sich erneut.

Die Sanierung des Frankenbades verzögert sich erneut.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Planungen zur Sanierung des Frankenbades kommen nicht vorwärts. Darüber hat die Verwaltung in der vergangenen Sitzung des Sportausschusses am Donnerstagabend informiert. Dem für die Sanierung zuständigen Städtischen Gebäudemanagements (SGB) fehle es an Personal. „Aufgrund personeller Engpässe und einer Vielzahl von vordringlichen Projekten, die das SGB derzeit betreuen muss, konnte die im Beschluss des Rates vom 18.06.2020 ,Rahmenplanung zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft‘ vorgesehene Prüfung der Sanierung des Frankenbades bisher noch nicht begonnen werden“, heißt es in der Mitteilungsvorlage.

Gemäß den bisherigen Verwaltungsvorlagen sollte die Sanierung 2024 beziehungsweise 2025 beginnen. Das Bauende war im Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft für voraussichtlich 2027 anvisiert. Wie die Verwaltung nun weiter mitteilte, würden derzeit die Stellenausschreibungen für Architekten, Bauingenieure sowie sogenannte TGA-Ingenieure – Experten für die Technische-Gebäude-Ausstattung (TGA) – vorbereitet. Mit einer Besetzung sei nach Auskunft der Verwaltung allerdings erst frühestens Ende dieses Jahres zu rechnen. Erst danach könne „mit den Untersuchungen und den darauf aufbauenden Planungen gestartet werden“.

Diese Phase soll schätzungsweise zehn Monate in Anspruch nehmen. Da es sich beim Frankenbad um ein Denkmal handelt, sei eine umfangreiche Bestandsaufnahme und Untersuchung nötig. Die Verwaltung wies in diesem Zusammenhang auch daraufhin, dass das Bad oder Teilbereiche für die Untersuchung gegebenenfalls zeitweise gesperrt werden könnten.

Für die europaweiten Ausschreibungsverfahren kalkuliert die Verwaltung einen Zeitraum von neun bis zehn Monaten ein, für den Vorentwurf weitere acht Monate sowie vier bis fünf Monate für die Vorstellung des Entwurfs in den Fachgremien. Ein Beschluss zum Grundlagenentwurf könnte demnach frühestens im Spätsommer beziehungsweise Herbst 2025 gefasst werden. Der ursprüngliche Zeitplan, der einen Beschluss der Vorentwurfsplanung noch für dieses Jahr vorgesehen hatte, wird demnach nicht eingehalten werden können.

Die Sanierung des Frankenbades sollte zudem über den Masterplan Innere Stadt gefördert werden. Für die Bezirksregierung Köln waren die Unterlagen bei der Bewerbung allerdings nicht ausreichend, sodass Verwaltung und Bezirksregierung vereinbart haben, das Projekt in die zweite Förderphase des Masterplans zu schieben. „Das passt auch mit dem Zeitplan zusammen“, sagte Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt Bonn.

Für die Sanierung des Frankenbades liegt die Kostenprognose bisher bei 22 Millionen Euro für Sanierung inklusive barrierefreiem Ausbau. Mit einem Risikozuschlag von 30 Prozent und einem Umbau von Atrium und Räumen für eine Quartiersnutzung kalkuliert die Verwaltung mit insgesamt 34 Millionen Euro. Die Stadt will ein Interimsbad auf dem Gelände des Sportparks Nord errichten. Dieses Bad soll einerseits während der Sanierung des dortigen Bads, betrieben durch den SSF Bonn, als Ersatz dienen und zum anderen während der Frankenbad-Sanierung erhalten bleiben.

Der Beschluss des Stadtrats zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft umfasst das Ziel, in jedem Stadtbezirk den Betrieb von mindestens einem Hallen- und einem Freibad (oder einem Kombibad wie im Hardtberg zu gewährleisten). Mit dem 130 Millionen Euro schweren Gesamtkonzept sollen die Bäder neu geordnet und die Hallenbäder saniert werden.

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