Engpässe in den Kreißsälen Keine Geburten an Weihnachten im Elisabeth-Krankenhaus Bonn

Bonn · Der Personalengpass in den Kliniken hat Auswirkungen im Bonner Elisabeth-Krankenhaus: Die Entbindungsstation bleibt vom 23. Dezember bis ins neue Jahr geschlossen. Eltern müssen nach alternativen Häusern suchen.

Im Kreißsaal im Haus St. Elisabeth des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn wird es keine Christkinder und auch keine Neujahrsbabys geben. Werdende Mütter können alternativ in den umliegenden Krankenhäusern der Stadt entbinden. Wegen eines Personalengpasses sei ab diesem Samstagmittag bis zum Morgen des 1. Januars „die Versorgung nicht in angemessenem Umfang zu gewährleisten“, schreibt die Klinik auf ihrer Internetseite. Und: „Die Schwangeren, für die der errechnete Geburtstermin in diesen Zeitraum fällt, sind frühzeitig informiert worden.“

Mit den umliegenden Krankenhäusern sei zudem abgesprochen, dass werdende Mütter in dieser Zeit dort entbinden könnten. Das Elisabeth-Krankenhaus sei aber rund um die Uhr zwecks Beratung erreichbar. Die Gynäkologie sei von der Regelung nicht betroffen. Als Grund nennt Kliniksprecherin Katharina Müller-Stromberg, dass eine der Hebammen längerfristig erkrankt und eine in Elternzeit sei. „Das führte in der jüngsten Vergangenheit zu einer zusätzlichen Belastung der übrigen Kolleginnen im Kreißsaal.“ Man habe sich aus Gründen der Fürsorge zu der Maßnahme entschlossen, und die betroffenen Hochschwangeren zeigten dafür Verständnis. Ab Januar werde sich die personelle Situation wieder entspannen.

Engpässe in den Kreißsälen

Wie berichtet, kommt es in Bonner Kreißsälen allgemein wegen Mangels und zunehmender Krankheitsfälle von Hebammen zu Engpässen. Das städtische Gesundheitsamt sieht auf Anfrage in der zeitweise Schließung des Kreißsaals kein Problem, „weil sich die Krankenhäuser untereinander abgestimmt haben und die Patientinnen auf die Alternativen aufmerksam gemacht worden sind“, so Stefanie Zießnitz. Die übrigen Geburtshilfestationen hätten dem Amt bestätigt, dass sie ihre Kreißsäle über Weihnachten und Silvester geöffnet hätten.

Müller-Stromberg wiederum erläutert, dass das Malteser- , das Johanniter-Krankenhaus, das St.-Marien-Hospital, das Universitätsklinikum und die GFO-Kliniken in Troisdorf bereit seien, Schwangere über die Festtage optimal zu versorgen. Es sei nicht davon auszugehen, dass sie dafür personell „aufrüsteten“. In St. Elisabeth entbänden ansonsten im Schnitt in einer Woche elf Frauen.

Gerit Sonntag, Bonner Koordinatorin der Elterninitiative „Mother Hood“, merkt jedoch an, Frauen meldeten sich schon in der 36. Schwangerschaftswoche – und damit einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin – im Krankenhaus an. Offensichtlich sei der Engpass zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen gewesen. „Es ist also schade, dass die Krankenhäuser nicht langfristiger planen“, bedauert Sonntag. Schön wäre, wenn es eine zentrale Stelle gäbe, die einen Notfallplan habe, um einzelne Engpässe aufzufangen.

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