"Himmlische Fantasien" im Frauenmuseum Keine Grenzen für die Gestaltungsfreude

BONN · Etwas nervös, aber auch stolz präsentierte die zehnjährige Christina Mina das Kunstwerk, das sie in den Osterferien im Kinderatelier des Frauenmuseums geschaffen hat: eine Häuserlandschaft unter blauem Himmel, vor der ein riesiger Vogel in die Lüfte startet.

 Das Flüchtlingskind Christina Mina lässt einen großen Vogel über die Häuser in den blauen Himmel starten.

Das Flüchtlingskind Christina Mina lässt einen großen Vogel über die Häuser in den blauen Himmel starten.

Foto: Knopp

Das Flüchtlingskind konnte seiner Gestaltungsfreude freien Lauf lassen, denn das Motto "Himmlische Fantasien" der Ferienaktion setzte keine Grenzen. Jedes Kind hatte ein solches "mobiles Museum" gestaltet, wie die Leiterinnen Ulrike Tscherner-Bertoldi und Lene Pampolha die Kästen nannten. Die sind derzeit im zweiten Obergeschoss des Museums ausgestellt: Da sieht man Fledermaushöhlen, fliegende Autos und Schildkröten, Wanderfalken, weil sie die schnellsten Vögel der Welt sind, eine Dschungellandschaft am Amazonas und und und.

"Das Vogelbasteln hat mir am besten gefallen", sagte Christina Mina. Aber die Kinder haben in den zwei Wochen noch mehr gemacht: Um sich zu inspirieren, machten sie Exkursionen, wurden zu Museumsforschern, die jeden Winkel des Frauenmuseums ergründeten und lernten einiges über andere Kreative, die ihre "Himmlischen Fantasien" zum Teil in die Realität umsetzten, wie Leonardo da Vinci, der vor vielen Jahrhunderten schon einen Hubschrauber aus Holz konstruierte, der sogar einige Sekunden lang flog.

Das alles präsentierten die Kinder am Freitag ihren Eltern. Im Innenhof des Frauenmuseums erzählten sie ihnen im Rahmen einer kleinen Show von ihren Erlebnissen, bevor sie im Museum ihre Werke vorstellten. Für die Teilnahme an dem Ferienworkshop, der im Rahmen des Landesprogramms "Kultur macht stark!" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, erhielten sie Urkunden.

Acht Tage lang hatten sie gewerkelt, jeden Morgen wurde gemeinsam gefrühstückt und mittags gekocht, wobei Ursula Hetzel half. Museumsgründerin Marianne Pitzen war von der Kreativität der Kinder angetan. "So wächst eine Kunst-Gesellschaft heran", meinte sie. Christina Mina hat Freude am künstlerischen Arbeiten. "Ich konnte hier mit meinen Freunden spielen", sagte das Mädchen, das im Endenicher Paulusheim wohnt.

Die Werke der Kinder sind bis Sonntag, 10. Mai, im Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, zu sehen. Das Kinderatelier bietet im Herbst zwei weitere Projekte an. Durch die Förderung ist die Teilnahme kostenlos.

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