Nahverkehrsplan in Bonn Keine Verbesserung für den Venusberg in Sicht

BONN · Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird es im Nahverkehr in Bonn einige Änderungen geben. Für die Anbindung an den Venusberg und das Uniklinikum ist jedoch keine Verbesserung in Sicht.

 Eine bessere Anbindung des Venusbergs und des Uniklinikums durch eine Taktverdichtung der Buslinien 601 und 602 wird es nicht geben.

Eine bessere Anbindung des Venusbergs und des Uniklinikums durch eine Taktverdichtung der Buslinien 601 und 602 wird es nicht geben.

Foto: Volker Lannert

Eine bessere Anbindung des Venusbergs samt dortigem Uniklinikum mit Bussen ist im künftigen Nahverkehrsplan nicht in Sicht. Eine Ausweitung des Angebots der Linien 601 und 602 mit einem erweiterten Platzangebot der Linie 601 zwischen 7 und 8 Uhr von heute 840 auf dann 1100 Plätze im 5-Minuten-Takt (ein Vorschlag der Stadtverwaltung) hat die CDU mit ihrem Änderungsantrag im Stadtrat ausgeklammert.

Hintergrund sind die Kosten für einen zusätzlichen Bus: Die Verwaltung beziffert sie auf rund 70 000 Euro. „Ich hoffe aber, dass wir mit Verschiebungen von Bussen die Lage auf dem Venusberg für die Bürger entlasten können“, sagte die CDU-Planungspolitikerin Henriette Reinsberg.

Für den nächsten Nahverkehrsplan im Dezember ist das allerdings kaum zu erwarten. Bis Mitte August brauchen die Stadtwerke Bus und Bahn nach eigener Aussage Planungssicherheit, sprich einen Beschluss über Änderungen.

An der Beibehaltung der bestehenden Taktung entzündet sich nicht nur innerhalb der SPD Kritik. „Jeden Morgen müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unikliniken in völlig überfüllte Busse in Richtung ihrer Arbeitsplätze auf dem Venusberg quetschen. Verständlich, wenn sich Menschen bei einem solchen ÖPNV-Angebot lieber in ihr Auto setzen“, reagierte Gabriele Klingmüller.

Ihre Fraktion hatte eine engere Taktung der Linie 601 in den Vormittagsstunden vorgeschlagen. „Durch eine Streichung der nicht ausgelasteten Linie 632 könnte man den erhöhten Takt der Linie 601 problemlos finanzieren“, sagte die SPD-Ratsfrau für den Venusberg und Ippendorf.

Der Personalrat der Universitätskliniken fordert seit Jahren regelmäßigere Fahrten, um die angespannte Verkehrslage durch Mitarbeiter und Patienten besser in den Griff zu bekommen. „Der öffentliche Nahverkehr muss attraktiv sein. Die Stadt hat hier eine Verantwortung sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten und Anwohner“, sagt Personalratschef Horst Löffel. Er sieht die Kommunalpolitik in der Pflicht. Busse dürften vor allem zu Stoßzeiten am Morgen und Nachmittag nicht überfüllt sein und müssten pünktlich fahren. Klinik-Geschäftsführer Wolfgang Holzgreve sagte dem GA: „Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass mehr Busse fahren, damit der Autoverkehr entsprechend entlastet wird.“

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