Kennedybrücke: Bald geht's dem ersten Kragarm an den Kragen

Bauarbeiten zur Verbreiterung der Brücke liegen im Zeitplan - Auch Finanzrahmen wird wohl eingehalten

  Von unten:  Auf der Bonner Seite werden die Wände des Brückenbogens bewehrt und eingeschalt.

Von unten: Auf der Bonner Seite werden die Wände des Brückenbogens bewehrt und eingeschalt.

Foto: Max Malsch

Bonn. "Wir liegen exakt im Zeitplan", sagt Baumanager Friedhelm Naujoks zur Sanierung der Kennedybrücke. Und was OB Bärbel Dieckmanns Allzweckwaffe für jede Art von Bauen fast noch wichtiger findet: "Wir bleiben im Finanzrahmen."

Bei veranschlagten Kosten von 37,8 Millionen Euro und einer Bauzeit bis Frühjahr 2010 sind zwar noch einige Unwägbarkeiten zu überwinden, aber bisher läuft's wie geplant: Der Stahl des Brückengerüsts wird weiter verstärkt, die Strahlarbeiten im Inneren der Brücke sind praktisch fertig, so dass die Brücke dann fit für weitere 60 Jahre ist.

Ebenso ist auf der Nordseite das Traggerüst fertig, auf dem sich die verbreiterte Brücke künftig abstützen wird. Im Zuge des Baufortschritts hat sich seit Freitag für Radfahrer und Fußgänger eine neue Situation ergeben: Sie müssen die Kennedybrücke jetzt auf der Südseite überqueren.

Auf der Nordseite geht's nämlich langsam ans Eingemachte: Dort werden derzeit Standgerüste aufgebaut, um von dort aus das seitlich überstehende Brückenteil, den so genannten Kragarm, zu demontieren.

Vorher werden noch die Betonplatten des Fußwegs entfernt, ebenso das Brückengeländer, bevor es dem Kragarm Stück für Stück an den Kragen geht. Übernächste Woche soll damit begonnen werden, allein dieser Abriss dauert drei Monate, danach beginnt die eigentliche Verbreiterung der Nordseite.

Für die Fahrradfahrer, die deshalb jetzt auf die Südseite ausweichen mussten, ergibt sich am Brückenforum bereits ein Vorgeschmack auf künftige Zeiten. Zwar wird die Brücke von 18 auf komfortable 26,80 Meter verbreitert, aber am Brückenforum ist auch künftig der Engpass. Zumal es dort Hauseingänge gibt, aus denen jederzeit Leute auf den Gehweg treten könnten.

Damit in der Bauphase, wenn Radler mit Karacho die Brücke hinunter fahren, kein Unfall passiert, wurde ein Schild angebracht: "Radfahrer absteigen."

In der Praxis halten sich aber nur die wenigsten daran. Am Beueler Ufer sind zudem die Gründungsarbeiten für die neue Treppenanlage fertig. Dass die Arbeiten im Plan liegen, ist offenbar auch der Koordination und der "intensiven Oberbauleitung" durch die Stadt Bonn zuzuschreiben, wie Naujoks sagt. Die Einzeltermine würden durch "Verschachteln" der Arbeiten und durch stärkeren Personaleinsatz gesichert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort