Kommentar zum Aldi-Neubau Kessenich im Wandel

Meinung | Kessenich · Es war einmal ein Bonner Ortsteil in bevorzugter zentraler Lage, in dem es sich nett wohnen ließ: Alles schön überschaubar, man ist schnell am Rhein, in der Bonner City und auf dem Venusberg. Kein Wunder, dass Kessenich so beliebt ist, dass dort kaum noch Wohnraum zu finden ist.

Doch so langsam wendet sich das Blatt. Die letzten Freiflächen wie das Opel-Gelände an der Reuterbrücke, Teile des Reuterparks und der Sportplatz an der Gesamtschule Bonns Fünfte werden gerade zubetoniert, weitere folgen an der Bahnlinie, wo ein Discounter entstehen soll, und ein Stück weiter südlich das neue Bonner Zentralbad. Die Bahnschranken sind von Jahr zu Jahr länger unten. Der Verkehr steigt permanent an und verstopft den ganzen Ort. Parkplätze Fehlanzeige.

Im Fall des neuen Aldi-Discounters am Rheinweg ist daher langsam die Grenze erreicht. Gerade angesichts der vielen Bauprojekte in Kessenich ist ein Verkehrskonzept dringend nötig, das sich auch des Schleichverkehrs annimmt, der immer dann eintritt, wenn es Staus auf der Reuterstraße gibt. Also eigentlich fast immer.

Kein Wunder, dass die Bürger des einstmals lebenswerten Wohnorts Kessenich langsam die Nase voll haben. Die Immobilienpreise sind astronomisch, neue Wohnungen werden dringend gebraucht. Alles richtig. Allerdings sollte man deswegen das Lebensumfeld der Alt-Bewohner nicht vernachlässigen oder schädigen. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt.

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