Einrichtung an der Bahnhofstraße Kindergarten in Bonn-Lessenich hat Baumängel

Lessenich · Die angespannte Versorgungslage mit Kindergartenplätzen in Lessenich-Meßdorf bleibt erst mal bestehen. Die neue städtische Einrichtung an der Bahnhofstraße sollte im Sommer öffnen, bleibt aber erst mal wegen Baumängeln geschlossen.

Die kurzfristige Entspannung, die sich die Stadt Bonn von der neuen Kita im Baugebiet an der Bahnhofstraße (Ex Steinbach & Schäfer-Grundstück) erhofft hatte, ist erst mal dahin: Denn die Immobilie hat Baumängel, die zumindest den Zeitplan gehörig über den Haufen geworfen haben.

Vertraglich vereinbart war die komplette bauliche Fertigstellung (ohne Außengelände) für 52 Kinder – und zwar spätestens bis zum 31. Juli diesen Jahres. Im August sollte er gleich in Betrieb gehen. Das Gebäude war eines der ersten, die auf der Neubaufläche entstanden waren.

Gebäude und Grundstück hat die Stadt Bonn gekauft, errichtet wurde es durch einen Investor, weil das wirtschaftlicher war als mieten, berichtete Jugendamtsleiter Udo Stein während der Bauphase. Doch dann scheint einiges daneben gegangen zu sein. „Bei einem ersten Abnahmetermin wurden unter anderem bauliche Mängel festgestellt, die eine formale Abnahme nicht zuließen“, teilte das städtische Presseamt jetzt mit. Welche das waren, wurde nicht gesagt.

Jedenfalls platzte die Übergabe, das Presseamt teilte sogar mit: „Ein verbindlicher Eröffnungstermin der Einrichtung kann aktuell nicht genannt werden.“ Damit steht auch der Verein Kleiner Muck, der aus vier Bewerbern als Träger ausgewählt worden ist, vor einer Hängepartie.

Für den geplanten dreigruppigen Kindergarten hatte der Verein den Zuschlag nicht zuletzt aus finanziellen Gründen bekommen, weil der Kleine Muck den Trägeranteil von neun Prozent der Kosten selbst aufbringen will.

Ansonsten scheint der Bau der Häuser auf dem Areal und auch die Vermarktung reibungslos zu laufen. Die insgesamt 23 Einfamilienhäuser wurden bereits alle vermittelt, hieß es von der Paeschke GmbH. Diese ist übrigens nicht für den Bau des Kindergartens zuständig gewesen. Für die Häuser wurden Preise von 535.000 Euro (Doppelhaus) und 488.000 Euro (Mittelhaus) aufgerufen. So seien 22 Eigenheime verkauft und eines schriftlich reserviert worden. „Zwei Häuser wurden bereits übergeben, der Großteil der Übergaben wird bis Ende 2018 erfolgen“, sagte Paeschke-Vertriebsleiter Hendrik Marcial. Die übrigen Fertigstellungen der Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind für das erste Quartal 2019 geplant.

Von den insgesamt 20 Eigentumswohnungen in drei Mehrfamilienhäusern sind derzeit noch zehn verfügbar. Die avisierte Fertigstellung liegt je nach Haus zwischen dem dritten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2020. Für sie werden knapp 4200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche aufgerufen.

Die Mietwohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern, die teilweise öffentlich gefördert sind, werden laut Marcial voraussichtlich im Frühjahr 2020 fertiggestellt und vermietet werden können. „Interessenten können sich bei uns telefonisch unter 0 21 73 94 49 -0 vormerken lassen“, bot er an.

Um die von der Stadt verlangte 30-prozentige Quote für öffentlich geförderte Wohnungen zu erfüllen, sind es 18 Wohnungen, die so gefördert werden. In ihnen kann man später mit Wohnberechtigungsschein für 6,25 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter wohnen.

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