Termine, Impfdosen, Impfstellen Acht Dinge, die Sie zu den Kinderimpfungen in Bonn wissen müssen

Bonn · Seit Montag werden in NRW Kinder zwischen fünf und elf Jahren gegen Corona geimpft. Wo ist das in Bonn möglich und wie bekommen Eltern einen Termin für ihre Kinder? Wir geben Antworten auf die zusammengetragen.

 Was ist über die Kinderimpfung in Bonn zu wissen?

Was ist über die Kinderimpfung in Bonn zu wissen?

Foto: dpa/Christian Charisius

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich bisher nur für eine Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit bestimmten Vorerkrankungen aus. Dazu zählen etwa starkes Übergewicht, bestimmte chronische Lungenerkrankungen, Tumorerkrankungen und das Down-Syndrom. Außerdem wird sie für Kinder angeraten, die Kontakt mit Menschen haben, die ein Risiko für schwere Covid-19-Verläufe haben. Das sind zum Beispiel Personen mit Immunschwäche oder sehr alte Menschen.

Alle anderen Kinder in dem Alter können laut der Stiko nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern der individuelle Wunsch bei Kind und Eltern besteht. Die Stellungnahme der Stiko vom 9. Dezember ist hier nachzulesen.

Wie viele Impfdosen stellt die Stadt Bonn derzeit für Kinder bereit?

In Bonn leben rund 22.000 Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren. Das städtische Gesundheitsamt hat laut Stadt am 7. Dezember 6000 Kinder-Impfdosen bestellt, mit denen nun bis zu 3000 Kinder vollständig geimpft werden können. Wie die Stadt mitteilte, seien inzwischen alle Impfdosen geliefert worden. Die Hälfte der Impfdosen muss allerdings für die Zweitimpfungen zurückgestellt werden. Weil dieses Verfahren per Erlass geregelt ist, wäre es der Stadt auch nicht möglich gewesen, zunächst 6000 Erstimpfungen zu verabreichen und dann mittels der nächsten Lieferung mit den Zweitimpfungen fortzufahren.

Nur wenige Minuten nach Start der Terminvergabe für die Kinder-Impfungen der Stadt Bonn am Mittwochmorgen waren alle verfügbaren Termine bereits vergeben. Die Termine im Impfzentrum in der Godesberger Stadthalle konnten am 15. Dezember ab 8 Uhr gebucht werden. Bereits nach fünfzehn Minuten seien diese vergeben gewesen, teilt die Stadt Bonn am Mittag mit und schreibt von einem "überwältigenden Interesse".

Werden nun weitere Impftermine freigeschaltet?

Die Stadt Bonn hat bereits auf das große Interesse der Eltern an dem Angebot für Kinder reagiert. Die Stadthalle in Bad Godesberg werde ab Freitag (17. Dezember) ausschließlich für Kinder-Impfungen genutzt, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Impfwillige Erwachsene werden gebeten, die Impfangebote der anderen kommunalen Impfstellen zu nutzen. Ab 15 Uhr sollen am Mittwoch (15. Dezember) zudem neue Termine online freigeschaltet werden.

Wie kann man einen Termin bei der Stadt Bonn ausmachen?

Termine können online unter www.ciz-bonn.de vereinbart werden. Der Zweitimpfungstermin wird automatisch mit gebucht. Zusätzlich zur Terminvereinbarung können Eltern mit ihren fünf- bis elfjährigen Kindern in der Stadthalle Bad Godesberg ab dem 20. Dezember auch Montag bis Freitag zwischen 16 und 18 Uhr ohne Termin zum Impfen kommen.

Wann starten die Impfungen der Stadt Bonn?

Am Freitag, 17. Dezember, startet das städtische Angebot der Kinderimpfungen für alle Fünf- bis Elfjährigen in Bonn. „Ich bin sehr froh, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, auch die Kinder mit einer Impfung vor Corona zu schützen. Die Stadt ist gut vorbereitet, um jetzt möglichst rasch alle ihr zu Verfügung stehenden Impfdosen zu verimpfen“, erklärt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Kinder erhalten zwei Impfungen in einem Abstand von drei Wochen.

Kann ich mein Kind auch beim Kinderarzt impfen lassen?

Auch die Bonner Kinderarztpraxen impfen Kinder von fünf bis elf Jahren. Allerdings bieten einige Praxen die Impfung lediglich für vorerkrankte Kinder an, während andere Praxen die Impfung auch ohne eine solche Bedingung anbieten. Eltern sollten sich auf den Internetseiten oder telefonisch beim jeweiligen Kinderarzt über die Impfbedingungen in ihrer Praxis informieren. Die Kinderärzte hatten zu Beginn der Woche mit dem knappen Impfstoff zu kämpfen. Die Auslieferung des Impfstoffs verlief schleppend, sodass zum Teil bereits für Montag oder Dienstag vereinbarte Termine wieder abgesagt werden mussten.

Müssen Ärzte dem individuellen Impfwunsch der Eltern für ihre Kinder nachkommen?

Nein, müssen sie nicht, wie Kinderarzt Jakob Maske, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinderärzte, klarstellt. „Natürlich kann ich das ablehnen, wenn ich nicht überzeugt bin vom Sinn der Impfung bei dem vor mir sitzenden Kind“, sagt er.

Was müssen Eltern über den Impfstoff wissen?

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.

Sollten Eltern auf einen Impfstoff warten, der auf die Omikron-Variante angepasst ist?

Die Omikron-Variante und die von Impfstoffherstellern angekündigte Arbeit an einem angepassten Vakzin dürfte für manche Eltern die Frage aufwerfen, wie sinnvoll die Impfung mit dem bisherigen Impfstoff bei einem gesunden Kind jetzt ist. Fachleute sind darüber geteilter Meinung. „Gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren empfehlen wir die Impfung wegen des Restrisikos noch unbekannter seltener Nebenwirkungen ohnehin zunächst nicht generell“, sagte der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, der Deutschen Presse-Agentur. „Daher plädieren wir in dem Fall auch dafür, erst einmal abzuwarten.“

Die Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Jana Schroeder rät davon ab, auf die potenzielle Verfügbarkeit eines angepassten Impfstoffs zu spekulieren. Noch habe Deutschland ein Problem mit der Delta-Variante. Laut Schröder wird in Hinblick auf den bestehenden Impfstoff zudem auch gegen Omikron ein Schutz vor schweren Verläufen angenommen. „Letztendlich sollte Omikron für Eltern kein Kriterium in der Impfentscheidung sein, da noch zu viele Ungewissheiten damit verbunden sind“, sagt Stiko-Chef Thomas Mertens.

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