Gemeindefest der Auferstehungsgemeinde Kirche ist seit 60 Jahren „Insel auf dem Berg“

Venusberg · Die Auferstehungsgemeinde feiert den runden Geburtstag ihrer Kirche mit einem Gemeindefest und einer Gospelmatinee mit den Chören „Gospel Inspiration“ und „S(w)inging Chariot“.

 Gospelchor der Auferstehungskirche "S(w)inging Chariot" unter der Leitung von Kantor Stephan Pridik.

Gospelchor der Auferstehungskirche "S(w)inging Chariot" unter der Leitung von Kantor Stephan Pridik.

Foto: Stefan Hermes

„500 Jahre Reformation bedeuten auch 500 Jahre christliche Lieder, die deutsch gesungen werden“, eröffnete Stephan Pridik, der Kantor der Auferstehungsgemeinde die Gospelmatinee „Reformation goes Gospel“ mit den Chören „Gospel Inspiration“ aus Sankt Augustin und „S(w)inging Chariot“ von der evangelischen Gemeinde am Venusberg. Das alljährlich an einem Sonntag stattfindende Gemeindefest verband sich in diesem Jahr mit dem 60. Geburtstag der Auferstehungskirche, deren Grundstein am 24. Februar 1957 gelegt wurde.

Der Düsseldorfer Architekturprofessor Denis Boniver gewann damals mit seinem Entwurf, der konsequent die Idee der Einheit des Raumes durch einen kreisförmigen Grundriss vorsah, den Wettbewerb um den Kirchenbau, der damit an sein 1930 entstandenes Vorbild, die Auferstehungskirche in Essen anknüpft, die von Otto Bartning (1883-1959), einem der bedeutendsten Architekten der Neuzeit, entworfen wurde.

Die Auferstehungsgemeinde entstand 1963 aus dem damaligen Pfarrbezirk Bonn-Süd und verbindet heute die Gemeindemitglieder der beiden Ortsteile Ippendorf und Venusberg miteinander. „Im Kirchenkreis war sie über lange Zeit die einzige Gemeinde mit nur einer Gemeindepfarrstelle im Stadtgebiet und wurde manchmal scherzhaft als ‚Insel auf dem Berg‘ bezeichnet“, hatte Superintendent Eckart Wüster zum 50. Jubiläum gesagt.

Und bis heute ist das Kirchengebäude mit seiner unverwechselbaren Architektur immer wieder Ziel scherzhafter Namensgebungen. „Wer aber in dieser Kirche je den Gottesdienst gefeiert hat, spürt, welch intime Möglichkeiten der Begegnung mit Gott dieser Innenraum bieten kann“, so Wüster.

Wehner, Brandt und von Weizsäcker gehörten zur Gemeinde

Gudrun Heinrichfreise (69), die seit 1976 der Gemeinde angehört und sich in dem Presbyterium engagiert, erinnert sich noch an die Bonner Hauptstadtzeit: „Zur Gemeinde gehörten ja damals Wehner, Brandt, von Weizsäcker und der Theologe und Schriftsteller Helmut Gollwitzer, die ab und zu im Gottesdienst erschienen.“

Seit dieser Zeit nimmt, wie anderenorts auch, die Zahl der Gemeindemitglieder am Venusberg ab. Etwa 2300 sind es zurzeit. „Wir versuchen, vor allem auch den schwer erreichbaren ‚Mittelteil‘ anzusprechen“, sagt Heinrichfreise. Neue Projekte, wie das „Miteinander – Füreinander“, die ein nachbarschaftliches Miteinander fördern sollen, werden laut Heinrichfreise sehr gut angenommen.

Auch die aktive Kinder- und Jugendarbeit durch Heike Jakob-Bartels sowie die Chorprojekte von Kantor Stephan Pridik gehören zu den Säulen der erfolgreichen Gemeindearbeit. Noch in diesem Jubiläumsjahr wird es zu einer Vereinbarung mit den katholischen Nachbargemeinden von Heilig-Geist und St. Barbara kommen, die auch die weitere ökumenische Zusammenarbeit untermauert.

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