Dixi-Klos werden aufgestellt Mehr Toiletten für die Kirschblüte in der Bonner Nordstadt

Bonn · In der Nordstadt laufen die Vorbereitungen für das jährliche Naturspektakel der Kirschblüten. Die Dixi-Klos sollen Gastronomen und Geschäfte entlasten.

 Unter dem Kirschblütendach, hier in der Heerstraße, werden sich im Frühjahr wieder die Touristen tummeln.

Unter dem Kirschblütendach, hier in der Heerstraße, werden sich im Frühjahr wieder die Touristen tummeln.

Foto: Stefan Knopp

Sobald der Winter sich auch nur ansatzweise zurückzieht, freuen sich die Bonner auf ein Naturspektakel mitten in der Stadt: Die Kirschblüte in der Nordstadt. Sie ist Mitte April das erste Anzeichen für den sich ankündigenden Frühling und hat sich inzwischen zu einem internationalen Ereignis entwickelt. 2018 besuchten über Hunderttausende die Bonner Kirschblüte – zum Schauen, Fotografieren und schlicht Genießen. Inzwischen ist das Ereignis auch in den Medien verbreitet. Und zwar weltweit.

Die Altstadtinitiative hat sich vor etlichen Jahren entschlossen, zunächst ein Kirschblütenfest zu organisieren, das seit 2017 in eine entzerrte Zeit der Kirschblüte übergegangen ist. „Auch in diesem Jahr wird es wieder Lesungen, Musikevents sowie weitere Veranstaltungen in der Altstadt geben“, so Victoria Harlos von der Altstadtinitiative. „Das genaue Programm steht allerdings noch nicht – wir treffen uns erst kommende Woche zu den Planungen.“ Sie ist seit Jahren in die ehrenamtlich und nebenberuflich organisierten Veranstaltungen involviert und schätzt besonders die schöne Atmosphäre, die auch die Ladeninhaber zusammenbringt: „Es herrscht ein Miteinander, keine Konkurrenz mehr“, so Harlos.

Kirschblüten in Bonn und der Region (1)
68 Bilder

Kirschblüten in Bonn und der Region (1)

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So positiv sich die Entwicklungen auch darstellen, so kämpft die überschaubare Nordstadt auch mit den Besucherstürmen und weiß teils nicht, wohin mit ihnen – vor allem dann nicht, wenn die Besucher mal dringend eine Toilette benötigen. „Die Anzahl der Cafés im Viertel ist überschaubar, und die meisten sind auch recht klein, haben also auch nur wenige Toiletten. Wir erhielten immer wieder die Rück-
meldung, dass das Gastgewerbe mit den vielen Besuchern zu kämpfen hatte – zumal, wenn diese nicht einmal etwas konsumierten“, berichtet sie.

Hotelier Alfons Aigner kann davon ein Lied singen. Er engagiert sich ebenfalls in der Initiative und war an den Gesprächen mit dem Amt für Wirtschaftsförderung beteiligt: „Wir sind sehr froh, dass Melanie von Seht von der Stadt Bonn sich da so für unsere Sache engagiert hat“, so Aigner. Im vergangenen Jahr gab es bereits einige wenige mobile Toiletten auf dem Schulhof der Marienschule, die aber schwer zu finden waren. Inzwischen hat die Stadt das Aufstellen von insgesamt zehn Toiletten an Marienschule und Stadthaus für dieses Jahr zugesagt. „Ich hätte mir einen richtigen Toilettenwagen gewünscht, aber das ist wegen der Anschlüsse wohl eher schwierig“, berichtet Aigner. Aktuell läuft der Antrag im Rat der Stadt, die benötigte Summe dauerhaft in den Haushalt der Stadt einzuplanen.

Die Freude über die Unterstützung seitens der Stadt ist groß bei den Organisatoren und der Hotellerie: „Wir sind wirklich sehr froh, dass die Ämter eigentlich immer sehr kooperativ sind und die Stadt auch tut, was sie kann. Lediglich die Mittel müssen meistens erst beschafft werden“, sagt Aigner. Der nächste Wunsch steht auch schon an: Zum Wohle der Besucher sowie der Anwohner hatte Vorsitzender Berthold Lange die Idee, Guides durch die Bonner Altstadt zu schicken, die mal als Info-Stand fungieren, mal aber auch die Anwohner beim Durchkommen mit dem Auto unterstützen oder das Beschmieren von Bäumen verhindern. Bisher wurde der Antrag zur Finanzierung solcher „Kirschblüten-Lotsen“ abgelehnt: „Aber wir bleiben dran!“

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