Alles Wissenswerte zur Saison 2023 Die Kirschbäume in Bonn stehen in voller Blüte
Bonn · Die Kirschblüte in der Bonner Altstadt ist ein Touristenmagnet, der jeden Frühling zahlreiche Touristen aus aller Welt anlockt. Die Blüten zeigen sich nach den Osterfeiertagen in der Heerstraße und Breite Straße in voller Pracht.

Bilder von der Kirschblüte in Bonn
Es ist ein Naturspektakel, das aus Bonn nicht mehr wegzudenken ist: Jeden Frühling zieht die Kirschblüte in der Bonner Altstadt zahlreiche Touristen aus aller Welt in die Heerstraße und die Breite Straße. Trotz der Corona-Krise war das auch in den vergangenen Jahren so.
Blütezeit variiert von Jahr zu Jahr
Da die Kirschblüte stark von den Launen des Aprilwetters und dem vorangegangenen Winter abhängt, lässt sich der genaue Zeitpunkt der Blüte nicht exakt vorhersagen. Meistens fällt der Höhepunkt der Blütezeit in Bonn auf Mitte April und dauert maximal zehn bis vierzehn Tage. Je wärmer es ist, desto schneller ist die Blüte zu Ende. Spätestens Anfang Mai ist der Blütentraum in der Regel vorbei und die Blüten fallen zu Boden.
Kirschblüte zieht Touristen aus aller Welt an
Seit einigen Jahren verzeichnet die Bonner Tourismus & Congress GmbH – abgesehen von den Jahren der Corona-Pandemie – stetig steigende Ankunfts- und Übernachtungszahlen zur Kirschblütenzeit, die meist in den April fällt. Ganz vorne liegen dabei Touristen aus China, Südkorea und Japan. Wer die gefragten Hotspots in Bonn meiden möchte, ohne auf die Kirschblüten zu verzichten, kann sich auf eine alternative Kirschblütentour durch Bonn begeben oder einen virtuellen Spaziergang durch die Bonner Kirschblüte machen.
Heerstraße und Breite Straße an drei Wochenenden autofrei
Die Heerstraße und die Breite Straße sollen laut Stadt Bonn während der Kirchblüte weitgehend autofrei bleiben und werden an drei Wochenenden jeweils von 11 bis 20 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Sperrung gilt für die gesamte Breite Straße sowie in der Heerstraße im Abschnitt zwischen Kölnstraße und Vorgebirgsstraße. Anwohnende und Lieferfahrzeuge sind von dieser Regelung ausgenommen.
Die Sperrung gilt an folgenden Wochenende:
- 8. bis 9. April,
- 15. bis 16. April
- 22. bis 23. April
Für die Besucher der Kirchblüte stellt die Stadt wieder Toilettenkabinen bereit - auf dem Schulhof der Marienschule in der Heerstraße sowie am Stadthaus an der Ecke Maxstraße/Breite Straße.
Der Ursprung der "Blütenkirschen" liegt in den Achtzigern
Heutzutage im Frühling als eines der schönsten Viertel von Bonn bezeichnet, war die Altstadt vor drei Jahrzehnten noch grau und von starkem Durchgangsverkehr geprägt. Mehrere Stadtplaner befassten sich Mitte der Achtzigerjahre schließlich mit der Sanierung der schmalen Straßen. Die historischen Fassaden ringsum wurden erneuert, die Verkehrslage beruhigt und japanische Kirschblüten eingepflanzt - trotz anfänglicher Proteste der Anwohner, die Sorge um verdunkelte Wohnungen hatten.
„Dass die Japanischen Zierkirschen dort gepflanzt wurden, war eigentlich nur ein Zufall“, berichtet Brigitte Denkel, die bei der Umgestaltung der Bonner Nordstadt in der Stadtplanung tätig war. Ursprünglich habe das zuständige Amt Weißdorne pflanzen wollen, doch diese seien von der Baumschule nicht lieferbar gewesen. „Das Grünflächenamt hat dann stattdessen Japanische Zierkirschen vorgeschlagen“, so Denkel. Genau genommen seien auf normale Stämme kleine Baumkronen dieser Art aufgepfropft worden, erklärt die damals zuständige Stadtplanerin. Das Ziel dieser Methode sei gewesen, dass die Bäume über die Jahre nicht zu groß würden. Dass aus dem rosafarbenen Blütenmeer einst ein Publikumsmagnet werden sollte, konnte damals wohl niemand ahnen.
„Japanische Blütenkirsche“ (Prunus serrulata) heißen die Bäume in der Altstadt. In der Heerstraße und Breite Straße stehen jeweils 60 Japanische Nelkenkirschen der Sorte „Kanzan“, die durch ihre besonders üppigen und in kräftigen rosa leuchtenden Blüten bekannt ist.
Bäume werden in Bonn sukzessive erneuert
Die Lebensdauer der Bäume liegt bei etwa 30 Jahren und sie ist bei vielen der Bäume längst erreicht. Insgesamt gibt es 300 Kirschbäume in der Bonner Altstadt. Die Stadt hat daher 2014 begonnen, die Bäume sukzessive zu fällen und zu ersetzen. Ende Januar 2023 beginnen umfangreichen Baumpflegearbeiten in der Altstadt, wobei die Kronen der Blütenkirschen zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt soll dafür sorgen, dass größere Fahrzeuge, insbesondere der Feuerwehr und der Müllabfuhr, wieder ohne Probleme durch die Straßen kommen. Nach Aussagen der Stadt sei es auch möglich, dass zwei bis drei Zierkirschen aufgrund ihres schlechten Zustands gefällt werden müssten. „Die Bäume haben eine Lebensdauer von rund 35 Jahren. 1986 wurden die ersten Zierkirschen in der Heerstraße gepflanzt“, berichtet Denkel. Sollte es zu Fällungen kommen, werden es laut der Stadt bereits im Herbst dieses Jahres Ersatzbäume gepflanzt.
Kirschblüte in Bonn erlebt Social-Media-Hype
Sowohl in der Offline- als auch in der Onlinewelt ist die Bonner Kirschblüte mittlerweile ein internationales Ereignis. Besonders die Heerstraße gilt in den sozialen Netzwerken als eine der schönsten Straßen der Welt. Blogger erwähnen sie in ihren persönlichen Bestenlisten von Orten, die jeder besucht haben sollte. Die Facebookseite "Places to see before you die" widmete der Bonner Kirschblüte im Jahr 2012 gar einen eigenen Beitrag und verhalf ihr damit zu einer noch größeren weltweiten Bekanntheit. Auf Instagram finden sich unter deutsch- und englischsprachigen Hashtags mehrere Hundert Beiträge zu den japanischen Zierkirschen in Bonn.
Veranstaltungen zur Kirschblüte
Am Samstag, 22. April, wird von 11 bis 17 Uhr der Haustürflohmarkt stattfinden. Am selben Tag abends von 18 bis 21 Uhr treten an der Marienschule in Kooperation mit der Musikstation Beuel die Bands CarLa, Mags und Twentyseven auf (“Marienschule meets Pop“).