Kirschblüte in Bonn Besucherattraktion bei Aprilwetter und im Schatten von Corona

Bonn · Die Kirschblüte lockte am Ostersonntag trotz des frischen Wetters viele Besucher in die Altstadt. Mehrere Verwarnungen wurden wegen Missachtung der Maskenpflicht ausgesprochen.

 Kirschblüten-Touris schießen Fotos ohne Masken.

Kirschblüten-Touris schießen Fotos ohne Masken.

Foto: Benjamin Westhoff

Jedes Jahr im April lockt die Kirschblüte mit ihrer rosa Farbenpracht tausende Besucher in die Bonner Altstadt. Am Ostersonntag war das Naturspektakel zwar nicht in voller Blüte zu bestaunen, weil die meisten Bäume witterungsbedingt teilweise noch kahl standen. Dennoch zog es viele Kirschblüten-Fans am Osterfeiertag zur beliebten Foto-Kulisse auf die Bonner Heerstraße und die umliegenden Straßenzüge. Einige Besucher zogen für Fotos ihre Masken aus, weshalb das Ordnungsamt mehrere Verwarnungen aussprach.

Bereits im vergangenen Jahr stand die Kirschblüte im Schatten der Pandemie. Ein hoher Andrang in der Altstadt blieb im April 2020 allerdings nicht aus. Damals sperrte das Ordnungsamt zur Hochzeit der Blüte die Zufahrtsstraßen ab, nachdem die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden konnten.

Stadt sieht bisher von Sperrungen ab

In diesem Jahr hat die Stadt bislang von Sperrungen abgesehen. Auch am Ostersonntag konnten Touristen die berühmten Straßen in der Bonner Altstadt besuchen. Wegen des kühlen Wetters und auch, weil die Kirsche in diesem Jahr etwas später blüht, kamen weniger Besucher als zur gleichen Zeit in den Vorjahren. Von der verschärften Maskenpflicht waren nicht alle Kirschblüten-Fans begeistert. „Wir wollten hier nur ein paar Bilder machen, als die Beamten kamen und uns aufforderten, die Masken wieder aufzusetzen“, sagt Ines Reinhardt, die gerade vom Ordnungsamt angesprochen wurde. Zusammen mit ihrer Freundin ist sie aus Köln angereist, um die berühmte Kirschblüte zu bestaunen. „Bei uns gelten ja ähnliche Regeln, nur hätte da niemand etwas gesagt, wenn man für ein Foto ein paar Sekunden lang die Maske auszieht“, sagt die 43-Jährige. Grundsätzlich seien die beiden Frauen mit den Maßnahmen der Regierung einverstanden, nur sollte es kleinere Ausnahmen geben, finden sie. Für die Damen ist die Begegnung mit dem Ordnungsamt aber noch gut ausgegangen, es blieb bei einer Verwarnung.

Grundlage dieser Ausnahmeregelung ist eine Allgemeinverfügung der Stadt Bonn, die bis zum 18. April zwischen 9 und 22 Uhr eine verschärfte Maskenpflicht angeordnet hat. Diese sieht vor, dass die Masken nicht zum Essen, Trinken oder Rauchen abgesetzt werden dürfen – und eben auch nicht, um Fotos zu machen. Einige Kirschblüten-Touris finden dies jedoch zu streng, es sei kein großes Risiko, unter Beachtung der Abstandsregeln Fotos ohne Maske zu schießen. „Hier ist ja gerade nicht viel los“, meint Roland Fischer, der mit seinen Enkeln nach dem Osterbrunch einen Ausflug in die Altstadt gemacht hat. Für ein, zwei Fotos könne man den Atemschutz im Freien ruhig ausziehen. „Wie beim Essen oder Trinken, das sollte kein Problem sein“, meint der 68-Jährige. „Wenn hier mehr los wäre, sähe es natürlich anders aus.“

Kirschblüte verzögert sich wetterbedingt

In diesem Jahr blüht die japanische Nelkenkirsche auf der Heerstraße wegen des unbeständigen Wetters etwas später als im Vorjahr. Die rötlichen Knospen an den Bäumen lassen das Naturspektakel allerdings erahnen. Weil in der Altstadt unterschiedliche Kirschblüten-Sorten wachsen, blühen einige von ihnen schon jetzt. In der Regel dauert die Kirschblüte in Bonn etwa zehn bis 14 Tage. Bei kühleren Temperaturen fallen die Blüten langsamer zu Boden.

Zum „Kirschblüten-Finale“, das meist Mitte April stattfindet, könnte der Andrang in der Altstadt steigen. Damit die berühmten Straßenzüge in diesem Jahr für alle offen bleiben können, appelliert die Stadt Bonn an alle Besucher, die geltenden Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht einzuhalten.

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