Open-Air-Konzerte und Flohmarkt in der Altstadt Kirschblütenfest am Samstag
BONN · Längst hat die Kirschblüte in der Altstadt einen Bekanntheitsgrad erreicht, der weit über Bonn hinaus reicht. Man findet sie zum Beispiel im Internet auf Listen von Orten, die man gesehen haben sollte, bevor man stirbt, oder von schönen Baumtunneln.
In einigen Straßen der Altstadt ist die Blüte schon in vollem Gange, und Alfons Aigner und Saskia Schäfer von der Altstadtinitiative sind zuversichtlich, dass auch die Heerstraße am Samstag, 11. April, in schönstem Magenta erstrahlt.
Dann wird das besondere Ereignis gefeiert: Geschäfte, Galerien und Cafés in der Altstadt beteiligen sich am Kirschblütenfest. Von Haikus und Tankas zur Kirschblüte in der Altstadtbuchhandlung über Livemusik vor Frau Holle mit der Band "Soul2stay" bis zu Themenführungen im Haus der Frauengeschichte in der Wolfstraße 41 wird viel geboten. Die zentrale Feier mit Open-Air-Konzerten, japanischer und internationaler Küche sowie einer Aikido-Vorführung ab 15 Uhr findet von 11 bis 17 Uhr auf dem Hof der Marienschule, Heerstraße 92-94, statt.
Außerdem können sich die Anwohner - und nur die - ab 10 Uhr am Altstadt-Flohmarkt vor ihren Wohnhäusern oder auf dem Platz vor dem Frankenbad beteiligen. Daneben führt Print & Paint, Heerstraße 71, wieder einen Kirschblüten-Fotowettbewerb an, für den man bis zum 31. April Bilder einreichen kann. Mehr zum Programm auf www.die-bonner-altstadt.de.
Nachdem im vergangenen Jahr zum Fest die Kirschen nicht geblüht hatten, sagt Saskia Schäfer vom "Mode Kunst Café Frau Holle", habe man sich dieses Mal an die Botanischen Gärten gewandt. Kustos Wolfram Lobin schätzte "ab Ostern zwei Wochen", und so kam der Termin zustande. Lobin behielt recht. Und er vermutet, dass die Blüten in diesem Jahr eine gute Größe erreichen. "Das ist abhängig von dem Jahr davor." Keine langen Trockenphasen, gute Nährstoffzufuhr, keine allzu langen Schnee- und Frostperioden, viel Sonne - das war ein gutes Jahr für die Zierkirschen.
Der Kirschbaum, der in der Altstadt blüht, war laut Lobin ursprünglich in China und Korea heimisch, wahrscheinlich nicht in Japan. Dennoch wird das Kirschblütenfest mit Japan verbunden. Die vielen Asiaten, die sich jetzt in der Altstadt ablichten ließen, seien aber keine angereisten Touristen. "Das sind in Deutschland lebende Japaner", so Alfons Aigner vom gleichnamigen Hotel in der Dorotheenstraße.
Aus Japan kämen selten Besucher um diese Zeit nach Bonn, sagt Sabine Ganter-Rieter, Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bonn. "Die Kirschblüte ist momentan in Japan in vollem Gange." Es gebe sogar Landkarten, auf denen man den Verlauf der Blüte im Land von Süden nach Norden nachverfolgen könne. "Man feiert dort picknickmäßig unter den Bäumen", so Ganter-Rieter. Für die Kirschblüte blieben die Japanischer also eher daheim, statt irgendwo hinzureisen. "Die Japaner kommen wegen Beethoven nach Bonn." Man wolle das Ereignis aber besser in Deutschland und international vermarkten, sagt Aigner, und zum Beispiel Busreisen zur Kirschblüte etablieren.
