Nachhaltige Projekte Kita „Kleiner Lukas“ baut ihr eigenes Gemüse an

Bonn · Die Kita „Der kleine Lukas“ setzt beim Ausbau zu einer zukunftsfähigen Einrichtung auf Nachhaltigkeit. Das neuste Projekt ist ein eigener Gemüsegarten.

 Unter Anleitung von Erzieherin Monika Rosenthal und Erzieher Michael Liethen ernten die Kinder der Kindertagesstätte „Kleiner Lukas“ Gemüse im kitaeigenen Garten.

Unter Anleitung von Erzieherin Monika Rosenthal und Erzieher Michael Liethen ernten die Kinder der Kindertagesstätte „Kleiner Lukas“ Gemüse im kitaeigenen Garten.

Foto: Sebastian Flick

Jan weiß noch ganz genau, welche Pflanze er wo in den Boden gesetzt und über mehrere Monate gepflegt hat. „Dort ist sie!“, ruft der Fünfjährige, als er den Garten vor der Kindertagesstätte „Der kleine Lukas“ betritt. Mit anderen Kindern ist Jan am Mittwoch zur Ernte geschritten. Im Herbst hatten sie alles vorbereitet: Einmulchen, umgraben, säen, pflanzen und gießen. So ist er entstanden, der Gemüsegarten mit einer Fläche von insgesamt 300 Quadratmetern.

Die Initiative „Gemüse Ackerdemie“ hatte der Kita bei der Auswahl der Pflanzen beratend zur Seite gestanden und die Erzieherinnen und Erzieher im Gemüseanbau fortgebildet. Ein bis zwei Mal die Woche hatten die Kinder in den vergangenen Monaten stets sehr neugierig die Entwicklung der Pflanzen überprüft und ihnen ausreichend Wasser zugeführt. Gespannt warteten sie auf die Erntezeit, die jetzt endlich gekommen war: Zucchini, Gurken, Fenchel, Erbsen und weitere Gemüsesorten dürfen gepflückt werden. Alles wird von den Mädchen und Jungen selbst geerntet, bevor es in der Küche der Kita verarbeitet wird.

Der Garten hat auch zu einer größeren Beliebtheit von Gemüse beim Mittagstisch geführt: „Viele Kinder mochten früher beispielsweise keine Zucchini und essen sie jetzt mit großer Begeisterung“, berichtet Erzieherin Monika Rosenthal, die das Garten-Projekt zusammen mit ihrem Kollegen Michael Liethen leitet. Die Mahlzeiten in der Kita werden von einem eigenen Koch täglich in der kitaeigenen Küche zubereitet. „Wir wollen auf lange Sicht auf Biogerichte umstellen“, so Kita-Leiterin Franziska Ziegler.

Auch bei anderen Themen geht es um Nachhaltigkeit

Die Kindertagesstätte setzt in vielerlei Hinsicht auf Nachhaltigkeit, auch bei der bevorstehenden Gebäudesanierung: Geplant ist ein energetischer Ausbau des Hauses mit der Installation neuer Fenster und einer Photovoltaikanlage. Das Thema Nachhaltigkeit ist nur einer von mehreren Bausteinen beim großen Ausbau der Kita zu einer zukunftsfähigen Einrichtung. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren. Neben dem Thema Nachhaltigkeit soll ein weiterer Schwerpunkt auf die inklusive Arbeit gelegt werden: Geplant ist ein barrierefreier Ausbau des Hauses, zu dem auch der Einbau eines Aufzuges gehört.

Das aus dem Jahr 1954 stammende Kita-Gebäude hatte im Jahr 2007 erste bauliche Veränderungen erlebt: Damals wurde der Hort zu einer Kindertagesstätte umgebaut und ein U3-Bereich mit Schlaf- und Wickelräumen eingerichtet. Nachdem das Presbyterium der Evangelischen Lukaskirchengemeinde den Beschluss gefasst hat, laufen derzeit die Planungen des Ausbaus zur zukunftsfähigen Kita auf Hochtouren. „Eine Begehung durch Architekten hat es bereits gegeben. Jetzt warten wir auf die Bauanträge und stellen die erforderlichen Förderanträge“, berichtet Andrea Hillebrand, Mitglied im Öffentlichkeitsausschuss der Evangelischen Lukaskirchengemeinde Bonn. Zur Finanzierung des Bauprojekts werden noch weitere Sponsoren gesucht. Bevor es mit dem Umbau losgeht, muss die Einrichtung allerdings erst noch eine Interimsstätte finden, denn während der Bauzeit können die Kinder nicht im Gebäude bleiben. „Wir haben bereits eine Liste mit zehn möglichen Orten, die noch mit der Stadt abgeklärt werden müssen. Wir werden nichts starten, bevor wir nicht den Betrieb sicherstellen können“, betont Hillebrand.

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