Einrichtungen in Bonn Probleme bei Lieferungen von Schnelltests für Kitas

Bonn · Die Kitas in Bonn warten weiter auf Corona-Schnelltests, das Land vertröstet die Einrichtungen auf nächste Woche. Wegen Logistikproblemen im internationalen Flugverkehr lassen Teillieferungen der Testkits auf sich warten.

 Noch können die Kinder in den Kitas der freien Träger in Bonn nicht auf Corona getestet werden. Die Lieferung der Testkits ist noch nicht angekommen. Foto: DPA  

Noch können die Kinder in den Kitas der freien Träger in Bonn nicht auf Corona getestet werden. Die Lieferung der Testkits ist noch nicht angekommen. Foto: DPA  

Foto: dpa/Uwe Anspach

Vergeblich haben am Montag die freien Träger von Kindertagesstätten in Bonn auf die Lieferung von Corona-Testkits gewartet. Eigentlich hatte das Land NRW angekündigt, Eltern sollten die Tests ab diesem Montag erhalten, um ihren Nachwuchs damit zweimal in der Woche zu Hause testen zu können.

„Die letzte Wasserstandsmeldung habe ich heute um 9.57 Uhr erhalten. Danach könne der genaue Zeitpunkt der Lieferung noch nicht benannt werden“, sagte Melanie Rebmann-Rübo, Leiterin der gemeinnützigen Evangelischen Gesellschaft für Kinder, Jugend und Familie (KJF), die in Bonn 17 Kitas betreibt. Auch in den Kitas der katholischen und evangelischen Kirche war am Montag offenbar noch nichts angekommen. „Wir warten darauf“, sagte die Leiterin der evangelischen Trinitatis-Kita in Endenich, Elke Kirschner. Aus ihrer Elternschaft wisse sie, dass die Bereitschaft groß sei, die Kinder regelmäßig zu testen. „Ich werde die Testkits am Fenster zu meinem Büro ausgeben“, hat Kirschner überlegt, um die Gefahr einer Infektion bei der Abholung möglichst gering zu halten.

Den Vorschlag einer Mutter, die Testkits in den Rucksack des Kindes zu packen, hat sie verworfen. „Die Teströhrchen sind schließlich mit Chemie gefüllt.“ Eine Mutter, die namentlich nicht genannt werden will, sagte dem GA, auch in der kirchlichen Kita ihrer Tochter in Bad Godesberg seien noch keine Tests angekommen. Den Vorschlag einer anderen Mutter, bis dahin die Kleinen in einem Bürgertestzentrum testen zu lassen, lehne sie ab. „Das würde mein Kind nicht mitmachen, dort wird das Stäbchen ja sehr tief in die Nase gesteckt.“

Für die Stadt Bonn bestätigte deren Sprecherin Monika Hörig, dass die Lieferung der Selbsttests am Montagmittag angekommen sei. „Wir haben insgesamt 19 630 Stück erhalten. Das ist die Zahl, die uns ursprünglich nur für alle Mitarbeitenden in den städtischen Einrichtungen für vier Wochen zugesagt war.“  Diese Tests müssten sich in dieser Woche nun die Mitarbeitenden und Kinder „teilen“. Man hoffe, dass die Tests für diese Woche aber ausreichen. Durch das Land sei angekündigt, dass die Tests ab nächster Woche direkt in alle Einrichtungen geliefert werden. „Hiervon ist lediglich die Kindertagespflege ausgenommen, sodass die Verteilung dauerhaft über das Jugendamt erfolgt“, erläuterte Hörig außerdem.

Am Nachmittag teilte das NRW-Familienministerium mit, dass die Verteilung der Tests für die kommunalen Kitas bereits in der vorigen Woche angelaufen sei. Die Lieferung an die freien Träger dagegen stocke. „Trotz frühzeitiger Vorsorge bei der Bestellung im Umfang mehrerer Millionen von Selbsttests kommt es bei einer größeren Teillieferung aufgrund internationaler Logistikprobleme im Flugverkehr nunmehr bedauerlicherweise zu Störungen.“  Das könne dazu führen, dass erst nächste Woche vollständig ausgeliefert werde.

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